Nach über einem Jahrzehnt Pause nimmt Emirates ab Juli Flüge nach Damaskus auf – mit Blick auf wirtschaftliche Impulse und Diaspora-Verbindungen.

Die Golf-Airline Emirates plant eine Rückkehr nach Syrien: Ab dem 16. Juli 2025 sollen wieder Linienflüge zwischen Dubai und Damaskus stattfinden. Damit endet eine mehr als zwölfjährige Unterbrechung – die Flüge wurden im Jahr 2012 im Zuge des Bürgerkriegs eingestellt.
We’ll be restarting flights to Damascus from 16 July 2025, delivering connectivity, essential economic links, all while reuniting the global Syrian diaspora. https://t.co/alaqJ3Ye6P pic.twitter.com/3hywHnjNa9
— Emirates (@emirates) June 2, 2025
Zunächst wird dreimal wöchentlich geflogen – montags, mittwochs und sonntags –, ab dem 2. August kommt samstags ein vierter Flug hinzu. Ab Ende Oktober sollen tägliche Verbindungen angeboten werden. Zum Einsatz kommt eine Boeing 777-200LR mit 302 Sitzplätzen.
Diese Entscheidung fällt in eine Phase, in der Syrien verstärkt versucht, wirtschaftlich wieder Fuß zu fassen. Der Neustart gilt als Teil der Bemühungen, internationale Investitionen – besonders in Bau, Energie und Landwirtschaft – wieder anzuziehen.
Insbesondere die große syrische Diaspora, etwa in Europa, den Golfstaaten und Nordamerika, dürfte von den neuen Flügen profitieren. Für viele Familien bedeutet die Anbindung eine neue Möglichkeit, Verbindungen zu pflegen und die Entwicklung im Heimatland aktiv mitzugestalten.
Emirates teilte mit, dass man sich auf eine enge Abstimmung mit den syrischen Behörden und der Luftfahrtaufsicht der Vereinigten Arabischen Emirate (UAE GCAA) gestützt habe. Die Wiederaufnahme sei strategisch durchdacht und stehe im Einklang mit regionalen Bestrebungen zur Normalisierung.
Die Entscheidung ist aber nicht frei von Kontroversen. Während Emirates wirtschaftliche Chancen betont, sehen Kritiker darin eine politische Normalisierung ohne Rücksicht auf die nach wie vor angespannte Menschenrechtslage in Syrien.
Dennoch scheint der wirtschaftliche Pragmatismus zu überwiegen: Der bilaterale Handel zwischen den VAE und Syrien stieg 2024 auf rund 680 Millionen US-Dollar – ein Plus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch auf Flughöhe zählt vor allem Konnektivität: Emirates-Kunden können über das Drehkreuz Dubai Anschluss an rund 150 weltweite Ziele finden.
In der Kabine erwartet Passagiere wie gewohnt Emirates-Standard – darunter arabisch inspirierte Menüs und hunderte Stunden arabischsprachiger Unterhaltung. Die Business-Class wird in einer 2-2-2-Konfiguration angeboten.
Die Rückkehr nach Damaskus ist nicht nur ein symbolischer, sondern ein klar wirtschaftlicher Schritt – in einer Region, in der politische Öffnungen oft über den Luftraum beginnen.