Die britische F-35B-Flotte wächst auf 32 Maschinen – doch operative Schlagkraft bleibt eingeschränkt.

Am 8. Mai 2025 sind zwei weitere F-35B Lightning II der Royal Air Force am Stützpunkt RAF Marham eingetroffen. Mit den neuen Jets – den Maschinen ZM171 und ZM172 – wächst die Zahl der in Großbritannien stationierten F-35B auf insgesamt 32. Dabei handelt es sich allerdings um Flugzeuge mit begrenztem Einsatzspektrum.
The Royal Air Force has announced the arrival of two new F-35B Lightning jets at RAF Marham.https://t.co/WChkLmjhq9
— UK Defence Journal (@UKDefJournal) May 8, 2025
Die beiden neuen Jets wurden laut RAF nach „einer langen Reise von Lockheed Martin in Fort Worth“ von einem Airbus A330 MRTT Voyager der RAF begleitet. Die Ankunft markiere einen weiteren Schritt im Ausbau der britischen Luftstreitkräfte, hieß es aus offiziellen Kreisen.
Was jedoch in der Mitteilung nicht betont wurde: Beide Maschinen verfügen lediglich über eine Übergangssoftware der sogenannten TR-3-Generation – ausgelegt ausschließlich für Trainingsflüge. Für den geplanten Einsatz auf dem Flugzeugträger HMS Prince of Wales im Rahmen der CSG25-Mission bedeutet das eine klare Einschränkung. Selbst wenn die Jets an Bord gebracht würden, wären sie dort kaum einsatzfähig.
Die Probleme rund um das TR-3-Upgrade sind seit Längerem bekannt. Wegen Verzögerungen in der Auslieferung von Maschinen mit aktualisierter Technik hatte die RAF seit März 2024 keine neuen F-35B mehr erhalten. Damals wurden die Jets ZM168 und ZM169 übergeben. Die für Ende 2024 erwarteten sechs weiteren Flugzeuge blieben bislang aus.
Insgesamt sind derzeit vier britische F-35B in den USA für Tests und Evaluierungen stationiert, eine Maschine ging 2021 durch einen Unfall verloren, eine weitere verbleibt in Fort Worth. Das wirft Fragen zur Einsatzbereitschaft auf – insbesondere im Hinblick auf die geplante Definition der vollen Einsatzfähigkeit, die zwei voll ausgerüstete Staffeln mit je zwölf Jets auf dem Träger vorsieht.
Luftmarschall a.D. Greg Bagwell wies in einem Interview darauf hin, dass die tatsächliche Einsatzbereitschaft einer Flotte weit unter der Gesamtzahl der Flugzeuge liege. Selbst unter optimalen Bedingungen sei es schwer, dauerhaft 18 einsatzfähige Jets bereitzustellen – von den angestrebten 24 ganz zu schweigen. Wartung, Modifikationen und Trainingsbetrieb reduzierten die Verfügbarkeit zusätzlich.
Bagwell scherzte trocken, dass man zwar viele erfahrene „Uckers“-Spieler bei der Royal Navy habe, doch selbst diese könnten nicht über acht Monate hinweg ständig Sechsen würfeln.
So bleibt die Ankunft der beiden neuen Jets zwar symbolisch bedeutsam – operational ändert sie jedoch wenig. Die britische F-35B-Flotte steht weiterhin vor großen Herausforderungen.