Flightradars24 Luftfahrt Nachrichten Tragödie in Ahmedabad fordert über 240 Menschenleben

Tragödie in Ahmedabad fordert über 240 Menschenleben

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Nach dem Absturz eines Dreamliners der Air India gibt es neue Erkenntnisse zur Ursache – ein Überlebender schildert dramatische Sekunden.

Tragödie in Ahmedabad
Eine Boeing 787 stürzt kurz nach dem Start in ein Wohnheim. Quelle: flightradars24.de

Ein Tag nach dem verheerenden Flugzeugabsturz im indischen Ahmedabad kommen weitere Details ans Licht. Die Boeing 787 der Fluggesellschaft Air India war am Donnerstagmorgen auf dem Weg nach London, als sie nur Sekunden nach dem Start vom Radar verschwand und in ein Studentenwohnheim stürzte.

Von den 242 Menschen an Bord überlebte nur ein Passagier – ein Brite namens Vishwashkumar Ramesh. Er saß am Fensterplatz 11A und berichtete aus dem Krankenhaus, dass das Flugzeug „innerhalb von 30 Sekunden nach dem Abheben zu Boden stürzte“.

Indische Behörden bestätigten inzwischen den Tod von mindestens 241 Insassen. Auch am Boden gab es zahlreiche Verletzte – zwischen 50 und 60 Menschen wurden in Krankenhäuser gebracht, einige gelten weiterhin als vermisst.

Nach Angaben der Polizei seien die meisten Leichen bereits geborgen worden, doch eine endgültige Identifikation werde erst nach DNA-Tests möglich sein.

ADie Wetterbedingungen galten zum Zeitpunkt des Starts als ideal – klare Sicht, kaum Wind. Laut dem Flugdatenanbieter Flightradar24 verschwand der Jet unmittelbar nach dem Abheben vom Radar. Zwar konnten die Piloten noch einen Notruf absetzen, doch kurz darauf brach der Funkkontakt ab.

Ein von Augenzeugen aufgenommenes Video zeigt die Maschine mit ausgefahrenem Fahrwerk im Sinkflug. Aus dem Geräusch der Triebwerke schließen Experten, dass die Motoren zu diesem Zeitpunkt funktionierten. Erste Vermutungen deuten auf ein mögliches Versagen der Steuerungssysteme hin.

Air India bestätigte inzwischen offiziell, dass nur ein Passagier den Absturz überlebt habe. An Bord befanden sich unter anderem 53 britische, 169 indische, sieben portugiesische und ein kanadischer Staatsbürger.

Indiens Luftfahrtminister Ram Mohan Naidu Kinjarapu zeigte sich erschüttert über das Ausmaß der Katastrophe. Er wolle die Aufklärung des Unglücks persönlich begleiten, so hieß es aus Regierungskreisen.

Besonders brisant: Es handelt sich um den ersten tödlichen Absturz eines Boeing 787 Dreamliners seit dessen Einführung im Jahr 2011. Die Katastrophe wirft erneut kritische Fragen zur Sicherheit und Produktionsqualität bei Boeing auf – besonders nach den jüngsten Negativschlagzeilen rund um die US-Flugzeugbauer.

Die Ermittlungen zur Absturzursache laufen auf Hochtouren. Ein vorläufiger Bericht wird in den kommenden Tagen erwartet.

Helga wurde 1988 in Hamburg geboren und interessiert sich schon lange für die Welt der Luftfahrt. Nach ihrem Studium der Medienwissenschaften an der Universität Hamburg hat sie in verschiedenen Redaktionen Erfahrungen gesammelt. Seit 2019 ist sie Teil des Teams von FlightRadars24, wo sie spannende Geschichten über Flugzeuge, Flughäfen und die Technologie dahinter recherchiert und schreibt. Ihre Artikel zeichnen sich durch fundierte Fakten und eine klare, leserfreundliche Sprache aus. In ihrer Freizeit liebt sie es, neue Orte zu erkunden und die neuesten Entwicklungen in der Luftfahrtbranche zu verfolgen.