Ryanair fordert eine Reform der Flugsicherung, da ein Flug in Berlin wegen des Nachtflugverbots nicht starten konnte. Die Airline kritisiert ungleiche Regelungen.

Ryanair hat Verkehrsminister Dr. Wissing aufgefordert, dringend Maßnahmen zur Reform der Flugsicherung zu ergreifen. Hintergrund ist ein Vorfall am Berliner Flughafen (BER), bei dem ein Flug nach London Stansted aufgrund des Nachtflugverbots nicht starten konnte. Die irische Fluggesellschaft macht insbesondere die unzureichende Koordination der Flugsicherung und eine inkonsequente Anwendung der Nachtflugregelungen für die Situation verantwortlich.
Verzögerung durch Enteisung und Nachtflugverbot
Der betroffene Flug FR177 war rechtzeitig abflugbereit, wurde jedoch nicht zum Enteisungsplatz gelassen. Dadurch verzögerte sich der Abflug, sodass die Maschine die erlaubte Startzeit um wenige Minuten verpasste. Ryanair hatte daraufhin eine Ausnahmegenehmigung beantragt, die jedoch abgelehnt wurde. Gleichzeitig konnten andere Airlines, darunter Condor, trotz der Sperrzeit starten, was Ryanair als Ungleichbehandlung kritisiert.
Die Fluggesellschaft sieht in dieser Entscheidung eine unverhältnismäßige Benachteiligung europäischer Flüge. Besonders bemängelt wird, dass Langstreckenflüge offenbar bevorzugt behandelt werden. So durfte eine Condor-Maschine nach Dubai noch 26 Minuten nach Inkrafttreten des Nachtflugverbots starten, während Ryanair am Boden bleiben musste.
Aufruf zu einheitlichen Regelungen
Ryanair fordert daher von der Bundesregierung eine Reform der Flugsicherung, um künftige Verzögerungen und unfaire Behandlungen zu vermeiden. Insbesondere sollen einheitliche Regelungen für alle Fluggesellschaften geschaffen werden, um Passagiere vor unnötigen Einschränkungen zu bewahren. Die Airline ruft betroffene Fluggäste dazu auf, sich an Verkehrsminister Dr. Wissing zu wenden, um Druck für eine gerechtere Luftfahrtpolitik auszuüben.
Neben den Forderungen zu fairen Startzeiten wehrt sich Ryanair gegen eine 179-Millionen-Euro-Strafe wegen Handgepäckgebühren. Die Airline sieht sie als unbegründet und fordert deren Rücknahme. Sie betont, dass solche Gebühren branchenüblich seien und wehrt sich gegen aus ihrer Sicht ungerechtfertigte Regulierungen.