Flightradars24 Luftfahrt Nachrichten Luftwaffe will Flotte an Heron-Drohnen weiter ausbauen

Luftwaffe will Flotte an Heron-Drohnen weiter ausbauen

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Deutschland plant den Kauf von drei weiteren German Heron TP – mit neuer Technik für elektronische Aufklärung.

Luftwaffe setzt auf israelische Drohnen
Bundeswehr investiert in neue Heron TP Drohnen. Quelle: Bundeswehr/Ann-Kathrin Steinbring

Die Deutsche Luftwaffe rüstet weiter auf: Medienberichten zufolge steht der Kauf von drei zusätzlichen Drohnen des Typs German Heron TP kurz bevor. Damit würde sich die Gesamtzahl auf acht dieser unbemannten Luftfahrzeuge erhöhen.

Schon jetzt sind fünf Exemplare dieses Typs bei der Bundeswehr im Einsatz – bislang jedoch geleast. Im aktuellen Beschaffungsvorgang soll es sich erstmals um einen Kauf auf Regierungsebene mit Israel handeln. Diese Government-to-Government-Vereinbarung markiert eine neue Phase der deutsch-israelischen Rüstungskooperation.

Stationiert werden die zusätzlichen Drohnen voraussichtlich überwiegend auf dem Fliegerhorst Jagel in Schleswig-Holstein. Zwei Exemplare sollen hingegen in Tel Nof, einem israelischen Luftwaffenstützpunkt, bleiben.

Neu ist nicht nur der Kauf, sondern auch die Ausstattung: Die drei Drohnen sollen über ein System zur elektromagnetischen Aufklärung verfügen. Dieses erlaubt es, Radar- und Kommunikationssignale zu erfassen – ein wichtiges Werkzeug in der modernen Gefechtsfeldaufklärung.

Die technische und logistische Betreuung übernimmt wie bisher Airbus DS Airborne Solutions GmbH. Darüber hinaus ist geplant, künftig auch das Hamburger Unternehmen Plath in das Projekt einzubinden. Ziel sei es, die deutsche Souveränität bei der Nutzung der sensiblen Technik weiter zu stärken.

Der Bundestag soll eine entsprechende Vorlage im Umfang von 25 Millionen Euro nach der Sommerpause erhalten. Sollte das Parlament dem Vorschlag zügig zustimmen, rechnen Branchenkenner mit einer Lieferzeit von etwa zwei Jahren.

Bereits jetzt ist eine Heron TP im Einsatz über der Ostsee – im Rahmen der NATO-Mission Baltic Sentry. Die Drohne überwacht kritische Unterwasserinfrastruktur und liefert in Echtzeit Bilder an die Allianz. Ihre Reichweite, lange Flugzeit von bis zu 27 Stunden und Flughöhe von über 12.000 Metern machen sie schwer erkennbar für potenzielle Gegner.

Die Heron TP gilt als Nachfolgemodell des bewährten Heron 1, der in Afghanistan und Mali bereits zehntausende Flugstunden gesammelt hat. Bis zur Einführung der sogenannten Eurodrohne um das Jahr 2030 übernimmt der Heron TP zentrale Aufklärungs- und Unterstützungsaufgaben im internationalen Einsatz – wie auch im Rahmen der nationalen und Bündnisverteidigung.

Ein bedeutender Meilenstein: Das unbemannte Fluggerät verfügt als erstes seiner Art über eine uneingeschränkte deutsche Verkehrszulassung, die weltweit gültig ist. Damit darf es sowohl in zivilen als auch in militärischen Lufträumen operieren – laut Luftwaffe ein „Quantensprung“ für Europas Drohnenfähigkeiten.

Helga wurde 1988 in Hamburg geboren und interessiert sich schon lange für die Welt der Luftfahrt. Nach ihrem Studium der Medienwissenschaften an der Universität Hamburg hat sie in verschiedenen Redaktionen Erfahrungen gesammelt. Seit 2019 ist sie Teil des Teams von FlightRadars24, wo sie spannende Geschichten über Flugzeuge, Flughäfen und die Technologie dahinter recherchiert und schreibt. Ihre Artikel zeichnen sich durch fundierte Fakten und eine klare, leserfreundliche Sprache aus. In ihrer Freizeit liebt sie es, neue Orte zu erkunden und die neuesten Entwicklungen in der Luftfahrtbranche zu verfolgen.