Flightradars24 Luftfahrt Nachrichten Dassault Aviation bietet Rafale-Kampfjet als Alternative für Portugal und Kanada an

Dassault Aviation bietet Rafale-Kampfjet als Alternative für Portugal und Kanada an

Infos TEILEN
Lesezeit: 2 Minuten

Dassault bietet den Rafale als F-35-Alternative für Portugal und Kanada an, während Europa US-Rüstungssysteme ersetzen will.

Europäische Kampfjet-Alternative zur F-35
Portugal und Kanada prüfen Dassaults Rafale. Quelle: Dassault/Disclosure

Die französische Flugzeughersteller Dassault Aviation positioniert seinen Rafale-Jet als mögliche Alternative für Länder, die ihre Pläne zur Beschaffung des F-35A überdenken. Dazu gehören unter anderem Portugal und Kanada. Unternehmenschef Eric Trappier erklärte, dass Dassault die Entwicklungen genau beobachte und bereit sei, den Rafale als Option anzubieten.

Trappier erklärte, dass es aus Lissabon bisher keine offizielle Anfrage gebe. Man gehe jedoch davon aus, dass Gespräche in den kommenden Monaten stattfinden könnten. Frankreich wolle den Rafale aktiv anbieten. Portugal, als EU- und NATO-Mitglied, könne von einer engeren europäischen Verteidigungszusammenarbeit profitieren.

Diese Initiative fügt sich in eine größere Strategie der französischen Regierung ein. Ziel ist es, europäische Rüstungsgüter als Alternative zu US-Produkten zu positionieren. Mitte März forderte Präsident Emmanuel Macron, dass europäische Staaten europäische Lösungen in Betracht ziehen sollten. Er verwies auf den Rafale sowie das von Frankreich und Italien entwickelte SAMP/T-Flugabwehrsystem. Damit stellte er sie als Alternativen zu amerikanischen Systemen wie dem F-35 oder dem Patriot-Luftabwehrsystem dar.

Portugal und Kanada gehören zu den Staaten, die derzeit ihre Beschaffung des F-35 überdenken. Portugals Verteidigungsminister Nuno Melo hatte am 14. März bestätigt, dass sein Land aufgrund geopolitischer Unsicherheiten keine F-35 erwerben werde. Da die portugiesischen F-16-Jets zunehmend veraltet sind, prüft das Land nun europäische Alternativen.

Die Wahl des neuen Kampfjets wird die portugiesische Verteidigungspolitik für Jahrzehnte prägen – und möglicherweise auch die transatlantischen Beziehungen neu justieren.

Auch Kanada überdenkt seine F-35-Pläne. Verteidigungsminister Bill Blair erklärte kürzlich, dass Ottawa die Beschaffung überprüfe, obwohl bereits Zahlungen für die ersten 16 Jets geleistet wurden. Kanada könnte neben dem Rafale auch den schwedischen Saab Gripen in Erwägung ziehen.

Die Diskussion um den F-35 ist nicht auf Portugal und Kanada beschränkt. In Deutschland gab es zuletzt Berichte über Bedenken zu einem möglichen „Kill-Switch“. Angeblich könnten die USA die Jets aus der Ferne deaktivieren.

Das Pentagon wies diese Behauptungen zurück. Die Bundesregierung bestätigte, dass die Bestellung von 35 F-35A-Jets wie geplant fortgesetzt wird.

Helga wurde 1988 in Hamburg geboren und interessiert sich schon lange für die Welt der Luftfahrt. Nach ihrem Studium der Medienwissenschaften an der Universität Hamburg hat sie in verschiedenen Redaktionen Erfahrungen gesammelt. Seit 2019 ist sie Teil des Teams von FlightRadars24, wo sie spannende Geschichten über Flugzeuge, Flughäfen und die Technologie dahinter recherchiert und schreibt. Ihre Artikel zeichnen sich durch fundierte Fakten und eine klare, leserfreundliche Sprache aus. In ihrer Freizeit liebt sie es, neue Orte zu erkunden und die neuesten Entwicklungen in der Luftfahrtbranche zu verfolgen.