Der belgische Flugzeugbauer Sonaca Aircraft wird nach Produktionsstopp 2022 und hohen Verlusten endgültig aufgelöst.
Temploux, Belgien – Eine Ära geht zu Ende, und zwar mit einem bittersüßen Abschluss: Sonaca Aircraft, der wallonische Hersteller der Kleinflugzeuge S200 und S201, schließt endgültig die Türen. Yves Delatte, CEO der Sonaca Group, brachte die Nachricht auf den Punkt: „Es ist ein trauriges, aber sauberes Ende dieses großartigen Abenteuers.“
Der Weg dahin war alles andere als leicht. Schon 2022 stoppte das Unternehmen die Produktion. Seitdem hielt man sich nur noch mit Kundendienst über Wasser. Aber die Zahlen sprachen eine klare Sprache. 2023 machte Sonaca Aircraft einen Verlust von 900.000 Euro. Eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen? Leider ein Wunschtraum.
Ein vielversprechender Start, ein abruptes Ende
Rückblickend klingt es fast wie eine klassische „Was hätte sein können“-Geschichte. 2015 startete Sonaca Aircraft mit großen Plänen und viel Unterstützung aus der Region Wallonie. Das Ziel? Ein modernes, einmotoriges Schulungsflugzeug.
2018 rollte das erste S200-Modell vom Band, 2019 folgte die S201 mit Glascockpit. Am Ende waren es 57 Flugzeuge – solide, aber zu wenig für den erhofften Erfolg. Und dann kam die Pandemie. Flugschulen hielten die Brieftaschen geschlossen. Die Nachfrage brach ein, und damit auch die Zukunftsperspektiven.
Menschen vor Maschinen
Trotz allem gibt es einen Lichtblick. Keine Entlassungen. Die Mitarbeitenden wurden in der Sonaca Group auf andere Positionen versetzt. „Wir haben Verantwortung übernommen“, ließ das Unternehmen verlauten.
Und so endet diese Geschichte. Die S200 und S201 bleiben ein Zeugnis der Ambitionen von Sonaca Aircraft. Ein Stück belgische Luftfahrtgeschichte, das – trotz allem – in Erinnerung bleiben wird. Manchmal muss man einen Traum loslassen, um neue Wege zu finden.
