Die Zukunft des Flugplatzes bleibt ungewiss – eine Betreibergesellschaft wird geprüft, doch Finanzierungs- und Genehmigungsfragen sind offen.

Weiden. Die Debatte um den Flugplatz Latsch geht in die nächste Runde und scheint sich immer wieder im Kreis zu drehen. Auch in der jüngsten Stadtratssitzung stand die Frage im Mittelpunkt: Wie soll es mit dem Verkehrslandeplatz weitergehen? Der neue Beschluss sieht vor, dass die Stadtverwaltung erneut verschiedene Optionen prüfen soll.
Für viele Bürger, insbesondere für die Mitglieder der Initiative gegen Fluglärm, klang das wie ein Déjà-vu. Kein Wunder, denn die Diskussion zieht sich seit Jahren. Ein Dauerbrenner ohne klare Richtung.
Die Probleme sind nicht neu: Die Infrastruktur des Flugplatzes ist sanierungsbedürftig, die Stadt trägt ein jährliches Defizit von über 100.000 Euro, und 2026 geht der langjährige Tower-Mitarbeiter in den Ruhestand. Parallel dazu wächst der Unmut der Anwohner über steigende Flugbewegungen insbesondere seit der Ansiedlung einer Flugschule im Jahr 2019.
Trotz dieser Herausforderungen herrscht im Stadtrat Einigkeit darüber, dass der Flugplatz erhalten bleiben soll. Doch die zentrale Frage bleibt unbeantwortet: Wer soll den Betrieb künftig übernehmen? Bereits im November 2024 wurde die Verwaltung beauftragt, eine mögliche Verpachtung, einen Verkauf oder die Gründung einer Betreibergesellschaft zu prüfen. Auch die Investitionskosten sollten ermittelt werden.
Ernüchternde Ergebnisse
Rechtsdezernentin Nicole Hammerl präsentierte nun ihre Einschätzung und die fiel wenig ermutigend aus. Die Tankanlage sei ein „wirtschaftlicher Totalschaden“, da sich der Stadtrat gegen eine teure Sanierung entschieden habe. Schon seit Jahren können Flugzeuge in Latsch nicht mehr tanken.
Bei der Suche nach Investoren für einen Verkauf oder eine Verpachtung blieben die Bemühungen ebenfalls erfolglos. Keiner der drei potenziellen Interessenten zeigte ernsthaftes Engagement. Die einzige verbleibende Option wäre die Gründung einer Betreibergesellschaft. Sowohl der Oberpfälzer Motorfliegerclub Weiden als auch der Aeroclub signalisierten ihre Bereitschaft, sich gemeinsam mit der Stadt und möglichen weiteren Partnern daran zu beteiligen.
Stadtrat gegen Rechtsdezernentin
Für Diskussionen sorgte Hammerls skeptische Haltung zur Betreibergesellschaft. Sie warnte, dass eine Teilprivatisierung möglicherweise mehr Kosten und Risiken als Vorteile mit sich bringen könnte. Auch eine Herabstufung des Verkehrslandeplatzes zu einem Sonderlandeplatz sei kaum realisierbar. Das Luftamt Nordbayern werde sich dagegenstellen, da Latsch der einzige Verkehrslandeplatz in der Oberpfalz sei.
Bürgermeister Lothar Höher verwies auf die Gespräche zwischen Fliegervereinen und der Bürgerinitiative, die er moderiert hatte. Trotz sachlicher Diskussionen sei man ohne konkrete Ergebnisse geblieben. Nun brauche es eine politische Entscheidung.
Neue Prüfaufträge die nächste Runde beginnt
Am Ende der Sitzung einigte sich der Stadtrat auf folgende Beschlüsse:
- Die Gründung einer Betreibergesellschaft soll weiterverfolgt werden.
- Die Verwaltung wird beauftragt, Verhandlungen über den Verkauf der Tankstelle zu führen.
- Eine Anpassung der Gebührenstruktur soll vorbereitet werden.
- Gespräche mit dem Luftamt Nordbayern sollen fortgesetzt werden, um eine Einschränkung der verbindlichen Öffnungszeiten zu erreichen und die Möglichkeit einer Herabstufung zu prüfen.
Ob diese neuen Prüfaufträge diesmal eine nachhaltige Entscheidung bringen oder nur eine weitere Runde im endlosen Kreislauf bedeuten, bleibt abzuwarten.