Das amerikanische Verkehrsministerium hat Lufthansa wegen der Benachteiligung jüdischer Fluggäste zu einer Geldbuße in Höhe von vier Millionen Dollar verdonnert. Auslöser hierfür war ein Vorfall, der sich im Zuge der Verbreitung des Coronavirus ereignete.
Im Jahr 2022 wurde einer Gruppe jüdischer Reisender aus Frankfurt von der Lufthansa die Weiterreise von New York nach Budapest verweigert. Der Grund dafür lag darin, dass einige Angehörige der orthodoxen Gemeinschaft trotz der grassierenden Coronavirus-Pandemie keine FFP2-Masken an Bord des Flugzeugs trugen.
Das amerikanische Verkehrsministerium hat der Lufthansa eine Geldbuße in Höhe von vier Millionen Dollar auferlegt, da Diskriminierung vorgeworfen wird. Am Dienstag wurde diese Information vom Ministerium bekanntgegeben. Die Lufthansa überwies nachträglich einen zweistelligen Millionenbetrag an die Geschädigten. Nun muss die Fluggesellschaft zusätzlich zwei Millionen Dollar zahlen.
Entschuldigung bei der jüdischen Gemeinschaft
Daraufhin entschuldigte sich die Lufthansa beim Zentralrat der Juden und bei der Jüdischen Gemeinde in Berlin. Die 128 jüdischen Reisenden, die am Frankfurter Flughafen gestrandet waren, mussten ihre geplante Reise abbrechen.
Lediglich eine Handvoll Reisender weigerte sich, Gesichtsmasken zu tragen. Kein Reisender mit Kippa oder langen Schläfenlocken durfte seine Reise fortsetzen, wenn er als Angehöriger der jüdischen Gemeinschaft erkannt wurde. Viele der Betroffenen waren auf dem Weg zu einer Feierlichkeit in der ungarischen Hauptstadt.
Ein jüdischer Reisender berichtete dem Hessischen Rundfunk (hr), dass er für die Verfehlungen anderer bestraft wurde, anstatt diejenigen zu sanktionieren, die hartnäckig ihre Masken nicht trugen und so die Reise behinderten. „Mir wurden die Flügel gestutzt, weil mein Glaube als Hindernis angesehen wurde.“ Erst nach einer langen Verzögerung erreichte er Ungarn, und das auch noch mit einer völlig anderen Fluggesellschaft. Weitere Betroffene äußerten ähnliche Beschwerden.
Die Entschuldigung entstand nur unter Zwang
Aufgrund des äußeren Drucks, der die Lufthansa zur Entschuldigung bewegte, lehnte er es ab, diese anzunehmen. Früher trug er eine Maske, doch wurde dann mit anderen Passagieren zusammengeschlossen. Selbst die Landespolizei wurde zu dieser Zeit eingeschaltet, jedoch beschränkte sie sich darauf, lediglich Präsenz zu zeigen, wie es von ihrer Seite hieß.
Kaum hatte die Lufthansa ihre Stellungnahme veröffentlicht, forderte der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker (CDU) energisch eine weitere unmissverständliche Entschuldigung von der Fluggesellschaft.