Ein möglicher Eurofighter-Export in die Türkei wird wahrscheinlicher – die neue Bundesregierung signalisiert Zustimmung.

Die Türkei könnte bald neue Eurofighter-Kampfjets für ihre Luftwaffe erhalten. Nach monatelanger Blockade durch die frühere Ampelkoalition zeichnet sich nun eine Kehrtwende ab: Die neue schwarz-rote Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz steht dem Export offenbar offen gegenüber.
Insider aus Rüstungskreisen und Regierungsstellen in Berlin gehen davon aus, dass der Widerstand gegen das britische Angebot zum Verkauf von rund 40 Eurofightern an Ankara bald aufgegeben wird. Kanzler Merz habe laut informierten Kreisen beim jüngsten NATO-Gipfel in Den Haag seine Bereitschaft bekräftigt, die sicherheitspolitische Partnerschaft mit der Türkei auszubauen.
Die Eurofighter-Produktion ist ein Gemeinschaftsprojekt von Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien. Alle vier Nationen müssen Exporten zustimmen. Während Großbritannien bereits im März ein konkretes Angebot vorlegte, hatte Deutschland bislang gezögert.
Besonders für Airbus Defence and Space mit Sitz in München hätte der Deal Gewicht. Als Hauptpartner im Konsortium ist Airbus auf internationale Aufträge angewiesen, um Produktion und Weiterentwicklung des Kampfjets langfristig zu sichern.
Denn auch wenn europäische Länder weitere Maschinen beschaffen wollen, reicht das Volumen nicht aus, um die Serienfertigung wirtschaftlich zu halten – erst mit Exporten wie jenem in die Türkei bleibt der Eurofighter wettbewerbsfähig.
Zudem sehen Experten in dem möglichen Geschäft eine industriepolitische Chance: Ankara könnte enger an europäische Verteidigungsstrukturen gebunden werden – eine Antwort auf die wachsende Dominanz der US-F-35.