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Schock am Flughafen Bogotá: Aerosucre Boeing 727 trifft Antenne

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Eine Aerosucre Boeing 727 kollidierte beim Start in Bogotá mit einer Antenne und musste mit Schäden zurückkehren. Die kolumbianische Luftfahrtbehörde untersucht den Vorfall.

Schock in Bogotá Aerosucre Boeing 727 trifft Antenne
Aerosucre Boeing 727 trifft Antenne. Quelle: Colombiaalaire.com | X

Aerosucre, die kolumbianische Frachtfluglinie mit einem eher fragwürdigen Sicherheitsrekord, steht schon wieder im Rampenlicht. Am 10. November 2024 hat einer ihrer Boeing 727-200-Frachter – genauer gesagt, die Maschine mit der Registrierung HK-5216 – beim Start am Flughafen El Dorado in Bogotá eine Lokalisierungsantenne gestreift.

Was war da los? Flug 372 war eigentlich auf dem Weg von Bogotá nach Valencia, Venezuela. Die Maschine hob von der Startbahn 14L ab, kam aber erst am Ende der Bahn wirklich in die Luft. Es fehlte an Höhe, und so kam es, dass das Fahrwerk die Antenne in der Nähe der Startbahn 32R erwischte. Um sicher landen zu können, blieb das Flugzeug etwa eine Stunde in der Luft, um Treibstoff zu verbrennen, bevor es sicher auf der parallelen Startbahn 14R zurückkehrte. Bilder, die im Netz kursieren, zeigen Schäden am Fahrwerk, der Flügelvorderkante und sogar an einer Antenne unter dem Rumpf. Ein Reifen des Hauptfahrwerks scheint durch die Kollision ebenfalls beschädigt worden zu sein.

Die kolumbianische Luftfahrtbehörde, Aerocivil, bestätigte den Vorfall und versicherte, dass alle Flughafensysteme zum Zeitpunkt des Vorfalls einwandfrei funktionierten. Jetzt wird geprüft, welchen Schaden das Instrumentenlandesystem (ILS) davongetragen hat und ob es Auswirkungen auf den Flughafenbetrieb gibt. Eine detaillierte Untersuchung ist im Gange, bei der auch die Betriebsabläufe von Aerosucre unter die Lupe genommen werden.

Und leider ist das kein Einzelfall. Aerosucre ist immer wieder in solche Situationen verwickelt – es scheint fast, als sei ein lockerer Umgang mit Gewichtsgrenzen und Steigfähigkeit an der Tagesordnung. Online kursieren Videos, die Aerosucre-Flugzeuge zeigen, die förmlich mit Mühe und Not abheben. Überladung oder eine flache Steigfluglage, um Geschwindigkeit aufzubauen, könnten die Ursache sein. Natürlich ist die Höhenlage von Bogotá, über 2.500 Meter über dem Meeresspiegel, auch nicht gerade hilfreich. Der Abschlussbericht der CAA wird mehr Licht in die Sache bringen.

Und wenn wir von Aerosucre sprechen, kommt auch der tragische Vorfall aus dem Jahr 2016 ins Gedächtnis zurück. Damals überrollte Flug 157 in Puerto Carreño die Startbahn, krachte durch einen Zaun und stürzte ab. Die überladene Boeing 727 forderte fünf Menschenleben. Übergewicht, mangelnde Flugkontrolle und starker Wind wurden damals als Ursachen genannt – ein herber Rückschlag, der eigentlich als Warnung hätte dienen sollen.