Ryanair kritisiert hohe Kosten in Deutschland, kürzt Kapazitäten an Großflughäfen und investiert in günstigere Regionalflughäfen, während es Reformen zur Stärkung des Luftverkehrs fordert.
Deutschland kämpft weiterhin mit einem schwachen Luftverkehrsaufkommen. Wie Ryanair im Januar berichtete, erreichten die deutschen Flughäfen im Dezember 2024 nur 82 % des Niveaus vor der Schließung. Insbesondere Flughäfen mit hohen Gebühren wie Düsseldorf, Berlin und Köln verzeichneten deutliche Einbrüche von 31 %, 29 % bzw. 27 % im Vergleich zu 2019.
Ryanair, Europas größte Fluggesellschaft, macht die hohen Zugangskosten – darunter Luftverkehrs-, Sicherheits- und Flugsicherungsgebühren – für diese Entwicklung verantwortlich. Diese Kosten belasten den deutschen Luftverkehr erheblich und machen das Land laut Ryanair zum schwächsten Markt in Europa.
Ryanair kürzt Kapazitäten
Ryanair reagiert auf die hohen Kosten mit einer Kürzung der Kapazitäten in Deutschland um 12 % im Sommer 2025. Das bedeutet den Verlust von 1,8 Millionen Sitzplätzen und 22 Strecken. Besonders betroffen sind die Flughäfen Dortmund, Dresden und Leipzig. Dort stellt Ryanair den Betrieb vollständig ein. In Hamburg und Berlin werden die Flugpläne ebenfalls stark reduziert – um 60 % bzw. 20 %.
Investitionen in Regionalflughäfen
Trotz der Kürzungen investiert Ryanair weiter in kostengünstige Regionalflughäfen. Im Sommer 2025 werden zwei neue Flugzeuge in Baden-Baden und am Niederrhein stationiert. Diese Investition hat einen Wert von 200 Millionen US-Dollar. Insgesamt plant die Airline 800.000 zusätzliche Sitzplätze und 14 neue Strecken. Auch der Flughafen Lübeck wird wieder in den Betrieb aufgenommen.
Eddie Wilson, CEO von Ryanair, betonte, dass diese Investitionen noch größer ausfallen könnten, wenn die Bundesregierung ihre hohen Luftverkehrs- und Sicherheitssteuern senken würde.
Appell an die Regierung
Ryanair fordert Verkehrsminister Dr. Volker Wissing erneut auf, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Luftverkehrs zu sichern. Konkret verlangt die Fluggesellschaft:
Wilson hob hervor, dass andere europäische Länder wie Spanien und Italien durch Steuererleichterungen eine Rückkehr zu und sogar eine Überschreitung der Wilson erklärte, dass Deutschland es sich nicht leisten könne, weiterhin untätig zu bleiben, und forderte dringend Maßnahmen, um den Luftverkehr zu stabilisieren und die wirtschaftliche Erholung zu fördern.
Zukunft des deutschen Luftverkehrs bleibt ungewiss
Mit einem stagnierenden Aufkommen und wachsender Kritik an den hohen Kosten droht Deutschland weiter den Anschluss an die europäischen Nachbarn zu verlieren. Ob die Regierung auf die Forderungen der Luftfahrtbranche reagiert, bleibt abzuwarten. Bis dahin setzt Ryanair auf Wachstumspotenziale in kostengünstigeren Märkten.
Ein Vorfall mit einer ungeplanten Flugumleitung, bei der Ryanair 15.000 Euro Entschädigung von Austro Control fordert, verdeutlicht die Belastungen durch ineffiziente Planung und hohe Kosten. Dies unterstreicht die Herausforderungen, mit denen Fluggesellschaften im europäischen Luftverkehr konfrontiert sind, und verstärkt die Forderungen nach Reformen.