Ein Zwischenfall über der Ostsee zeigt erneut die Spannungen zwischen NATO und Russland. Russische Tu-22M3-Bomber nahe Gotland führten zu einer Reaktion schwedischer, finnischer und niederländischer Kampfflugzeuge.
Am Dienstag ereignete sich über der Ostsee ein Zwischenfall. Schwedische, finnische und niederländische Kampfflugzeuge reagierten auf russische Langstreckenbomber des Typs Tu-22M3. Diese wurden von Su-27-Kampfflugzeugen begleitet. Der Vorfall fand in der Nähe der schwedischen Insel Gotland statt. Die russischen Flugzeuge blieben dabei die ganze Zeit im internationalen Luftraum.
❗️🇷🇺 - Two Tu-22M3 long-range bombers conducted a routine flight over the neutral waters of the Baltic Sea, escorted by Su-30SM and Su-27 aircraft.
— 🔥🗞The Informant (@theinformant_x) December 17, 2024
The mission lasted over five hours, during which foreign fighter jets also accompanied the bombers at various points along their… pic.twitter.com/ss4dGcQYhj
Der schwedische Standpunkt
Schwedische Jas 39 Gripen-Jets wurden alarmiert, als russische Bomber den Luftraum nahe Gotland erreichten. Dennis Hedström, der Leiter des schwedischen Luftwaffenkommandos, beschrieb den Einsatz als eine Maßnahme, die für solche Situationen zum Alltag gehöre. Er betonte, dass die Überwachung des Luftraums rund um die Uhr gewährleistet sei und in diesem Fall entschieden wurde, aktiv zu reagieren. Die Luftwaffe überwache den Luftraum rund um die Uhr. Dabei werde fortlaufend entschieden, ob ein Einsatz erforderlich sei. In diesem Fall sei dies als notwendig erachtet worden.
Zuvor hatten finnische F/A-18 Hornets und niederländische F-35-Kampfflugzeuge die russischen Bomber in anderen Teilen ihres Fluges begleitet. Die schwedischen Flugzeuge übernahmen schließlich, als die Bomber in die Nähe Gotlands gelangten. Diese koordinierte Aktion zwischen Schweden und NATO-Verbündeten unterstreicht die enge Zusammenarbeit im Rahmen der gemeinsamen Sicherheitsstrategie.
Die russische Perspektive
Die russische Regierung betonte, dass der Flug planmäßig und auf neutralen Gewässern stattfand. Die Tu-22M3-Bomber waren fünf Stunden in der Luft. Sie wurden von Su-30SM- und Su-27-Kampfflugzeugen eskortiert. Zusätzlich waren die Bomber mit Kh-22/32-Anti-Schiffsraketen bewaffnet.
NATO-Reaktion und Hintergrund
Das NATO Air Policing Protokoll wurde aktiviert, nachdem russische Flugzeuge entdeckt wurden. Niederländische F-35-Jets starteten von der Ämari Air Base in Estland. Diese Flugzeuge sind dort seit Anfang des Monats stationiert, um die Region zu überwachen. Solche Begegnungen zwischen NATO- und russischen Streitkräften sind in der Ostsee keine Seltenheit. Sie treten auch im Nordatlantik oder in der Arktis häufig auf. Beide Seiten testen dabei die Reaktionszeiten der gegnerischen Luftabwehrsysteme. Gleichzeitig demonstrieren sie ihre Abschreckungsfähigkeit.