Im Sommer wurde ein Pilot von Brussels Airlines festgenommen, als er versuchte, mit einem Fantasiepass am Flughafen Brüssel-Zaventem nach Belgien einzureisen. Die Staatsanwaltschaft Halle-Vilvoorde bestätigte den Vorfall. Der Pilot legte einem Grenzbeamten einen nicht anerkannten Fantasiepass vor und wurde daraufhin verhaftet. Brussels Airlines erklärte, dass der betroffene Pilot nicht mehr für das Unternehmen arbeitet, konnte jedoch aufgrund laufender polizeilicher Ermittlungen keine weiteren Details nennen.
Fantasiepässe, wie der vom Piloten vorgelegte, sind keine offiziellen Dokumente, die Identität oder Staatsangehörigkeit bestätigen. Sie werden meist von privaten Organisationen oder Bewegungen ausgestellt, wie etwa der „Wendenpass“ der Anti-Atomkraft-Bewegung oder der „Reichspass“ von rechten Bürgerbewegungen. Solche Pässe sind in keiner Weise dazu geeignet, Grenzen zu überschreiten.
Die Beweggründe des Piloten bleiben unklar. Lokale Medien spekulieren, dass er möglicherweise gegen die immer strikteren Sicherheitskontrollen protestieren wollte. Es häuften sich in letzter Zeit Beschwerden von Flugpersonal über verschärfte Sicherheitsmaßnahmen. Tatsächlich variieren die Vorschriften für fliegendes Personal weltweit erheblich. In einigen Ländern müssen Crewmitglieder keine aufwändigen Kontrollen durchlaufen, in anderen Ländern, wie etwa in den Vereinigten Arabischen Emiraten, gelten strenge Einreisebestimmungen, die auch für Flugpersonal ohne gültige Reisepässe Konsequenzen haben können.