Ab 2025 erhebt Lufthansa einen neuen Umweltkostenzuschlag auf alle Flugtickets. Diese Maßnahme soll helfen, die durch das Fliegen verursachten Umweltauswirkungen zu kompensieren und die Nachhaltigkeitsstrategie der Airline zu unterstützen. Der Zuschlag wird je nach Strecke und Buchungsklasse zwischen 1 und 79 Euro pro Ticket betragen.
Hintergrund und Gründe
Die Einführung des Umweltkostenzuschlags ist Teil von Lufthansas Bemühungen, die CO₂-Emissionen zu reduzieren und den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Aufgrund des steigenden Drucks der Öffentlichkeit und neuer regulatorischer Anforderungen sieht sich die Airline gezwungen, Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit zu ergreifen. Ein Sprecher der Lufthansa erklärte, dass die Gebühren dazu beitragen sollen, die Umweltziele der Airline zu erreichen und die Investitionen in umweltfreundlichere Technologien und Treibstoffe zu unterstützen.
Staffelung des Zuschlags
Der Zuschlag wird nach einem Staffelmodell des Lufthansa Sitzplanes berechnet:
- Kurz- und Mittelstreckenflüge: Ein Aufschlag von 1 bis 7 Euro in der Economy Class und bis zu 72 Euro in der First Class.
- Langstreckenflüge: Ein Aufschlag von 6 bis 12 Euro in der Economy Class und bis zu 72 Euro in der First Class.
Diese gestaffelte Struktur stellt sicher, dass die erhobenen Gebühren proportional zu den verursachten Emissionen stehen. Besonders Langstreckenflüge, die mehr CO₂ ausstoßen, werden stärker belastet.
Klasse | Kurz- / Mittelstrecke | Langstrecke |
---|---|---|
Economy Class | 1€ bis 5€ | 6€ bis 12€ |
Premium Economy | – | 9€ bis 18€ |
Business Class | 1,50€ bis 7€ | 18€ bis 36€ |
First Class | – | 36€ bis 72€ |
Diese Zuschläge gelten pro Flugsegment und kommen zur Anwendung, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Beispielsweise kann ein Economy-Ticket für die Strecke Europa – Frankfurt – USA zusätzliche Kosten zwischen 7€ und 17€ verursachen, während in der First Class (inkl. Business-Zubringer) bis zu 79€ Aufpreis fällig werden können.
Flüge mit Eurowings sind in der Regel nicht betroffen, da das Buchungssystem des Billigfliegers keine Ticketnummern hat. Dennoch könnten auch hier die Preise auf andere Weise angepasst werden.
Auswirkungen auf die Ticketpreise
Die Einführung des Umweltkostenzuschlags wird voraussichtlich zu einem Anstieg der Ticketpreise führen. Insbesondere Vielflieger und Geschäftsreisende könnten von den zusätzlichen Kosten betroffen sein. Lufthansa betont jedoch, dass diese Maßnahme notwendig ist, um die eigenen Klimaziele zu erreichen und zur globalen Reduktion der Emissionen beizutragen.
Reaktionen und Kritik
Die Ankündigung hat gemischte Reaktionen ausgelöst. Umweltorganisationen begrüßen den Schritt und sehen ihn als wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Kritiker, darunter einige Kunden und Branchenexperten, äußern jedoch Bedenken hinsichtlich der zusätzlichen Kosten. Sie argumentieren, dass der Zuschlag vor allem Familien und preisbewusste Reisende treffen könnte und zu einer Verringerung der Wettbewerbsfähigkeit führen könnte.
Regulierung und Zukunftsaussichten
Die Environmental Cost Surcharge deckt regulatorisch bedingte Zusatzkosten ab. Diese entstehen durch gesetzliche Umweltauflagen wie die SAF (Sustainable Aviation Fuel)-Beimischungsverordnung der Europäischen Union („ReFuelEU Aviation“), Anpassungen des europäischen ETS („Emission Trading System“)-Programms sowie weitere regulatorisch bedingte Kosten. Ab 2025 müssen Fluggesellschaften an europäischen Flughäfen eine bestimmte Menge an nachhaltigem Flugtreibstoff beimischen, beginnend mit 2% im Jahr 2025 und steigend auf 70% im Jahr 2050. Weitere Preissteigerungen sind daher erwartbar.
Alternativen und Kompensationsmaßnahmen
Lufthansa bietet ihren Kunden bereits seit einiger Zeit die Möglichkeit, freiwillig einen Beitrag zur Kompensation der CO₂-Emissionen zu leisten. Diese freiwilligen Kompensationszahlungen haben bisher jedoch nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Der neue Zuschlag wird verpflichtend sein und direkt in Projekte zur CO₂-Reduktion fließen. Dazu gehören Investitionen in nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) und die Unterstützung von Klimaschutzprojekten weltweit.
Fazit
Die Lufthansa Group erhöht die Ticketpreise durch die Einführung eines Umweltkostenzuschlags, der ab 2025 gilt. Diese Maßnahme soll helfen, die Umweltauswirkungen des Fliegens zu kompensieren und die Nachhaltigkeitsstrategie der Airline zu unterstützen. Die Preise werden abhängig von der Flugdistanz und der Buchungsklasse gestaffelt und könnten zu erheblichen Mehrkosten für Reisende führen. Obwohl diese Maßnahme auf gemischte Reaktionen stößt, ist sie ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Luftfahrtindustrie.