JetBlue hat ab dem 1. Oktober 2024 leise die warmen Mahlzeiten für Economy-Passagiere auf seinen Transatlantikflügen gestrichen. Die Airline, die einst für ihr hochwertiges Verpflegungsangebot in der Core (Economy) Kabine bekannt war, hat heiße Gerichte durch kalte Mahlzeiten ersetzt, was bei Stammgästen für Enttäuschung sorgt. Diese Veränderung wirft Fragen auf, ob es sich hierbei lediglich um eine Kostensparmaßnahme handelt oder um eine strategische Änderung der Service-Standards von JetBlue.
Von warmen Mahlzeiten zu kalten Optionen
JetBlue führte seine Transatlantikstrecken im Jahr 2021 ein und gewann schnell Anerkennung für seinen qualitativ hochwertigen Service in der Economy-Klasse. Neben kostenlosem WLAN und geräumigen Sitzen bot JetBlue individualisierbare Mahlzeiten an, bei denen Passagiere zwischen warmen und kalten Gerichten wählen konnten – eine Seltenheit auf Langstreckenflügen in der Economy.
Seit Oktober 2024 werden Passagieren in der Core-Kabine jedoch ausschließlich kalte Mahlzeiten serviert. Das aktualisierte Menü umfasst Gerichte wie ein Crepe mit geräuchertem Truthahn und Brie zum Frühstück, Overnight Oats und eine Hähnchen-Grain-Bowl mit Linsen und Quinoa. Obwohl diese Mahlzeiten immer noch von hoher Qualität sind, fehlt vielen Reisenden die Möglichkeit, auf Langstreckenflügen eine warme Mahlzeit zu genießen.
Kostensenkung inmitten finanzieller Herausforderungen
Die Entscheidung, warme Mahlzeiten zu streichen, wird allgemein als Sparmaßnahme angesehen, da JetBlue mit einer schwierigen finanziellen Lage konfrontiert ist. Anfang des Jahres wurde der vorgeschlagene Zusammenschluss mit Spirit Airlines blockiert, sodass JetBlue nun andere Strategien verfolgt, um die Rentabilität zu verbessern. Dazu gehört auch die Reduzierung der Flugbegleiter auf einigen Transatlantikstrecken, und die Umstellung auf kalte Mahlzeiten vereinfacht die Abläufe an Bord bei einer kleineren Crew.
In einer Erklärung erklärte JetBlue, dass das neue, in Zusammenarbeit mit DIG erstellte kalte Menü die hohen Qualitätsstandards beibehalten soll, die Passagiere erwarten, während gleichzeitig die wettbewerbsfähigen Preise der Airline aufrechterhalten werden. Einige Branchenbeobachter sind jedoch der Meinung, dass diese Änderung auf einen allgemeinen Serviceabbau hindeutet. Luftfahrtjournalist Jason Rabinowitz äußerte seine Enttäuschung in den sozialen Medien und sagte: „JetBlues warme Mahlzeit auf Transatlantikflügen in der Economy war ein echtes Highlight der Branche. Sie war perfekt ausgeführt.“
Auswirkungen auf das Passagiererlebnis
Die Umstellung auf kalte Mahlzeiten mag JetBlue helfen, Kosten zu senken, aber sie verändert auch das Flugerlebnis der Passagiere, insbesondere auf langen Transatlantikflügen, bei denen eine warme Mahlzeit für mehr Komfort sorgen kann. JetBlues kalte Mahlzeitenoptionen – wie ein Grünkohl-Apfel-Salat oder Ingwer-Knoblauch-Tofu mit Sobanudeln – sind zwar durchdacht, doch das Fehlen eines warmen Gerichts fühlt sich wie ein Rückschritt für eine Airline an, die ihren Ruf auf überdurchschnittlichen Service in der Economy aufgebaut hat.
Gleichzeitig wird der Premium-Service von JetBlue ausgebaut. Die Airline plant, im Jahr 2025 neue Lounges am John F. Kennedy International Airport und am Boston Logan International Airport zu eröffnen, als Teil ihrer „JetForward“-Initiative, die darauf abzielt, das Erlebnis für Premium-Passagiere zu verbessern.
Die Zukunft des Transatlantikdienstes von JetBlue
Während JetBlue versucht, Rentabilität mit der Zufriedenheit der Kunden in Einklang zu bringen, wirft die Entscheidung, warme Mahlzeiten zu streichen, Fragen zur zukünftigen Ausrichtung der Airline auf. JetBlue, das für seine Bordverpflegung in Nordamerika nominiert wurde, könnte es nun schwerer haben, diesen Titel zu verteidigen.
Ob die Passagiere weiterhin die anderen Vorteile von JetBlue schätzen oder sich nach Alternativen umsehen, die ein umfassenderes Bordservice-Erlebnis bieten, bleibt abzuwarten. Für den Moment könnte sich JetBlues Wette auf kalte Mahlzeiten auf die langfristige Loyalität der Economy-Passagiere auswirken.