Flightradars24 Luftfahrt Nachrichten Heldentat am Himmel: Crew von Flug NRL 662 verhindert Katastrophe

Heldentat am Himmel: Crew von Flug NRL 662 verhindert Katastrophe

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Ein Flugzeug von Nolinor ist trotz eines Defekts am linken Hauptfahrwerk sicher in Mirabel gelandet.

Unfall: Nolinor B734 in Montreal
Unfall: Nolinor B734 in Montreal, Landung mit ausgefahrenem Hauptfahrwerk. Quelle: Quelle: @MaximeTC_ über X | Facebook/Isaac Hanson

Flugzeugdrama in Mirabel – und warum niemand verletzt wurde

In einem spannenden Notfall landete eine Boeing 737-400 von Nolinor Aviation sicher auf dem Mirabel International Airport. Das Flugzeug führte Flug NRL 662 durch. Es gab ein Problem: Das linke Hauptfahrwerk war nicht vollständig ausgefahren.

Trotzdem meisterte die Crew die Situation professionell. An Bord befanden sich 87 Passagiere und Besatzungsmitglieder. Alle wurden sicher evakuiert. Es gab keine Verletzten.

Eine potenziell gefährliche Lage fand damit ein glückliches Ende.

Zeitlicher Ablauf der Ereignisse

Flug NRL 662 startete um 10:50 Uhr in Québec City mit einem geplanten Zwischenstopp in Bagotville, um weitere Arbeiter aufzunehmen, bevor es weiter nach Wabush in Neufundland und Labrador ging. Während des Stopps in Bagotville stellte die Crew jedoch ein technisches Problem mit dem Fahrwerk fest. Die Passagiere wurden informiert, und der Flug wurde aus Sicherheitsgründen zum Mirabel International Airport umgeleitet.

Gegen 11:22 Uhr versuchte das Flugzeug, auf Landebahn 24 zu landen. Das linke Hauptfahrwerk war nicht vollständig ausgefahren, wodurch das Flugzeug mit einer Seite ungestützt aufsetzte. Die Bereitschaftskräfte waren vor Ort und bewältigten die Situation schnell, sodass alle Passagiere und Besatzungsmitglieder unverletzt evakuiert werden konnten.

Ein Sprecher des Flughafens teilte CTV News mit, dass sich der Vorfall gegen 11:30 Uhr ereignete. Die Feuerwehr und die Flughafenpolizei reagierten auf die Landebahn und führten eine Evakuierung durch.

„Die Start- und Landebahn ist derzeit geschlossen und der Flughafenbetrieb wird bis zur Wiedereröffnung ausgesetzt“, schrieb Eric Forest kurz vor 15:30 Uhr in einer E-Mail.

Berichte von Passagieren

Ein Passagier berichtete von dem Vorfall. Er lobte die ruhige und professionelle Arbeit der Crew. Eine Sache fiel ihm jedoch besonders auf: Die Landeklappen waren beim Aufsetzen nicht ausgefahren.

„Die Crew hat uns die ganze Zeit über informiert“, erklärte er. „Sie blieb ruhig und hielt uns ebenfalls ruhig. Es war beängstigend, aber ihre Besonnenheit hat uns geholfen.“

Reaktion und Untersuchung

Die Rettungskräfte reagierten schnell, und das Bodenpersonal von Nolinor Aviation in Mirabel kümmerte sich um die Passagiere, leistete Unterstützung und half bei der Rückgabe des persönlichen Gepäcks.

Nolinor veröffentlichte eine offizielle Erklärung. Darin bestätigte die Fluggesellschaft die Sicherheit aller an Bord.

Sie dankte den Einsatzkräften, der Crew und den Passagieren für ihren Beitrag. Nolinor betonte außerdem ihre volle Kooperation mit der Transportation Safety Board (TSB). Die TSB hat bereits mit der Untersuchung des Vorfalls begonnen.

Details zum Flugzeug und Untersuchungsschwerpunkte

Das betroffene Flugzeug, eine Boeing 737-400 mit der Registrierung C-GGWX, hatte eine zuverlässige Betriebshistorie. Erste Vermutungen von Passagieren deuteten auf mögliche Probleme mit der Klappenausfahrt oder der Hydraulik des Fahrwerks hin. Die TSB wird diese Punkte sowie Wartungsprotokolle und Aufzeichnungen aus dem Cockpit genau untersuchen.

Nächste Schritte

Das beschädigte Flugzeug bleibt in Mirabel. Dort wird es inspiziert und für die Bergung vorbereitet.

Nolinor arbeitet eng mit den Flughafenbehörden zusammen. Ziel ist es, Betriebsstörungen so gering wie möglich zu halten.

Die Untersuchung der TSB wird dabei entscheidend sein. Sie soll die Ursache klären und helfen, ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.

Dieser Vorfall, so herausfordernd er auch war, unterstreicht die Bedeutung gründlicher Schulungen, schneller Reaktionen und der Belastbarkeit aller Beteiligten. Er ist ein Beweis für die Wirksamkeit von Sicherheitsprotokollen in der Luftfahrt bei realen Notfällen.

Luisa wurde 1993 in München geboren und hat schon als Kind davon geträumt, die Welt zu entdecken – sei es mit Flugzeugen oder durch Geschichten. Nach ihrem Studium der Kommunikationswissenschaft und Journalistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München hat sie erste Erfahrungen in der Redaktion der „Süddeutschen Zeitung“ gesammelt. Seit 2019 ist sie Teil von FlightRadars24, wo sie mit Leidenschaft über Luftfahrt, Reisen und Technologie schreibt. Wenn sie gerade nicht über den Wolken recherchiert, genießt sie Zeit mit ihrer Familie und träumt von ihrer nächsten Reise.