Die Pilotengewerkschaft hat einen Schlichtungsvorschlag abgelehnt. Dies führt bei Finnair zu Flugausfällen während der Weihnachtszeit. Die Airline sucht nach Lösungen, um betroffene Kunden zu unterstützen.
Die finnische Pilotenvereinigung (SLL) hat einen Vorschlag der nationalen Schlichtungsstelle abgelehnt, um den Tarifkonflikt mit Finnair zu lösen. Dies wird den Arbeitskampf verschärfen und den Flugverkehr von Finnair zur Weihnachtszeit stark stören.
Seit August befinden sich Finnair und die Pilot:innengewerkschaft SLL in Verhandlungen über eine neue Tarifvereinbarung. Der Schlichtungsvorschlag, der am 9. Dezember vorgelegt wurde und von Finnair akzeptiert worden wäre, wurde von der Gewerkschaft abgelehnt. Daraufhin hat SLL für den 12. Dezember ein Standby-Verbot angekündigt, das in Kombination mit dem bereits bestehenden Verbot von Überstunden zu weiteren Flugausfällen führen wird.
„Während des Standby-Verbots werden Pilot:innen keine Bereitschaftsdienste übernehmen. Wenn ein:e Pilot:in beispielsweise erkrankt, stehen keine Ersatzkräfte zur Verfügung, und der Flug muss gestrichen werden“, erklärte Finnair in einer Stellungnahme. Die Fluggesellschaft musste bereits für den 13. Dezember rund 150 Flüge streichen, was zehntausende Passagiere betrifft.
Finnair bedauert Auswirkungen auf Kund:innen
Jaakko Schildt, Chief Operating Officer von Finnair, äußerte sich besorgt über die Auswirkungen der Arbeitskampfmaßnahmen: „Leider führen diese kurzfristigen Streichungen zu erheblichen Beeinträchtigungen der Reisepläne unserer Kund:innen. Wir tun alles, um die Auswirkungen zu minimieren und alternative Reisewege bereitzustellen.“
Kund:innen, deren Flüge gestrichen werden, erhalten automatische Umbuchungen und werden per E-Mail oder SMS informiert. Darüber hinaus stellt Finnair bei Bedarf Unterkünfte und Betreuung bereit, falls Flüge auf den nächsten Tag verschoben werden müssen.
Wirtschaftliche Herausforderungen als Streitpunkt
Die Verhandlungen zwischen Finnair und der SLL sind angespannt. Im Mittelpunkt steht die Rücknahme von Sparmaßnahmen aus der Pandemiezeit. Außerdem wehrt sich die Gewerkschaft gegen die Auslagerung bestimmter Flüge an Drittanbieter. Finnair sieht die steigenden Betriebskosten durch den geschlossenen russischen Luftraum als Problem. Das Unternehmen fordert innovative Lösungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
„Finnland braucht eine konkurrenzfähige nationale Fluggesellschaft, um die Zukunft von Arbeitsplätzen und den Tourismus zu sichern“, betonte Schildt. Gleichzeitig äußerte er die Hoffnung, dass beide Parteien zu einer einvernehmlichen Lösung finden.
Tourismus zur Weihnachtszeit in Gefahr
Die Störungen treffen Finnland in einer kritischen Zeit, da viele internationale Reisende das Land während der Weihnachts- und Neujahrszeit besuchen. Schildt warnte: „Mögliche Flugstreichungen werden die Attraktivität Finnlands als Winterreiseziel unweigerlich beeinträchtigen.“
Der Tarifstreit dauert an, und ein neuer Verhandlungstermin steht noch nicht fest. Kund:innen werden dazu ermutigt, ihre Buchungen im Finnair-Portal regelmäßig zu überprüfen.