Reisende, die ab Herbst über den Flughafen München und andere europäische Drehkreuze fliegen, müssen ihre Packgewohnheiten neu anpassen. Die Europäische Union (EU) hat eine vorübergehende Lockerung der Regeln für Flüssigkeiten im Handgepäck zurückgenommen und die langjährige 100-Milliliter-Grenze ab dem 1. September 2024 wieder eingeführt.
Hintergrund der Regeländerung
Seit April 2024 durften Passagiere, die Sicherheitskontrollen mit fortschrittlichen CT-Scannern passieren, wie sie an den Flughäfen München und Frankfurt eingesetzt werden, Flüssigkeitsbehälter mit bis zu 330 Millilitern mitführen. Diese Scanner erstellen detaillierte 3D-Bilder des Gepäcks und ermöglichen eine gründlichere Analyse der Flüssigkeiten, wodurch Sicherheitsrisiken verringert werden. Diese Ausnahme von der üblichen 100-Milliliter-Regel wurde von vielen Reisenden als Erleichterung begrüßt, insbesondere für diejenigen, die wichtige Toilettenartikel oder Kosmetikprodukte mit sich führten.
Die EU hat jedoch kürzlich beschlossen, diese Ausnahme aufgrund gemeldeter technischer Probleme mit bestimmten CT-Scanner-Modellen wieder aufzuheben, wie im offiziellen EU-Vorschrift detailliert beschrieben. Laut einem Bericht des Branchenportals AeroTelegraph veranlassten diese Probleme die EU-Kommission dazu, eine Überprüfung der betroffenen Geräte anzuordnen, was zur Wiedereinführung der strengeren Flüssigkeitsgrenzen führte.
Auswirkungen auf Reisende
Ab dem 1. September dürfen alle Passagiere, die innerhalb der EU sowie nach und von Island, der Schweiz und Norwegen fliegen, wieder nur Flüssigkeiten in Behältern mit maximal 100 Millilitern mitführen. Diese Behälter müssen in einem durchsichtigen, wiederverschließbaren Plastikbeutel mit einem Fassungsvermögen von maximal einem Liter verstaut werden. Diese Regel gilt einheitlich, unabhängig davon, ob der Flughafen CT-Scanner an den Sicherheitskontrollen einsetzt oder nicht.
Für Reisende am Flughafen München bedeutet dies, dass alle Vorbereitungen, die getroffen wurden, um die gelockerten Regeln zu nutzen, überdacht werden sollten. Größere Flüssigkeitsbehälter müssen in kleinere Flaschen umgefüllt oder im aufgegebenen Gepäck verstaut werden, um eine Beschlagnahme bei der Sicherheitskontrolle zu vermeiden.
Breitere Auswirkungen in ganz Europa
Die Entscheidung, zu den alten Regeln zurückzukehren, hat Kritik von mehreren Flughafenverbänden ausgelöst. Ralph Beisel, Geschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, forderte die EU auf, den Überprüfungsprozess zu beschleunigen, um Störungen für die Passagiere zu minimieren. „Die Sicherheitsbehörden in Deutschland und Europa sollten alle erforderlichen Sicherheitsüberprüfungen zügig durchführen, um den vorherigen Status quo wiederherzustellen“, erklärte Beisel.
Obwohl deutsche Flughäfen im Vergleich zu einigen ihrer europäischen Pendants, einschließlich Großbritannien und den Niederlanden, bei der Einführung von CT-Scannern langsam vorangekommen sind, könnte die zeitliche Abstimmung dieser Regeländerung—die mit der Hochsaison für Reisen zusammenfällt—Verwirrung und Verzögerungen verursachen. Großbritannien hat beispielsweise vorgeschrieben, dass alle Flughäfen diese Scanner bis 2025 einführen müssen, während die Niederlande dies bereits getan haben und den Passagieren zuvor mehr Spielraum bei Flüssigkeiten ermöglichten.