Tourismus auf Kuba unter Druck. Edelweiss wird ab März 2025 die Flugverbindung zwischen Zürich und Havanna aufgrund sinkender Nachfrage und schwieriger Bedingungen am Flughafen Havanna einstellen.
Die Schweizer Fluggesellschaft Edelweiss Air hat angekündigt, ihre Flüge zwischen Zürich und Havanna ab März 2025 einzustellen. Diese Entscheidung fällt inmitten eines schwierigen Jahres für den kubanischen Tourismussektor, der bereits unter rückläufigen Besucherzahlen und infrastrukturellen Herausforderungen leidet.
Die Verbindung zwischen Zürich und der kubanischen Hauptstadt wurde bislang mit dem Airbus A340, einem der größten Flugzeuge der Airline, bedient. Die Airline führte die Einstellung der Route auf operative Schwierigkeiten am Flughafen José Martí in Havanna sowie auf eine sinkende Nachfrage nach Karibikflügen zurück. Eine kürzlich durchgeführte Inspektion vor Ort zeigte laut Unternehmensangaben, dass langfristig keine stabilen und zuverlässigen Langstreckenflüge gewährleistet werden können. Nach Angaben von Edelweiss wird der letzte Flug am 27. Februar 2025 durchgeführt.
„Nach sorgfältiger Abwägung haben wir entschieden, die Flüge nach Havanna ab März 2025 auszusetzen“, zitierten deutsche Medien einen Sprecher der Airline. Diese Entscheidung sei bedauerlich, jedoch notwendig, um die Qualität und Stabilität des Flugplans zu gewährleisten.
#DiarioDeCuba | La aerolínea suiza Edelweiss, asociada a Swiss Air, anunció la suspensión de los vuelos a La Habana a partir de marzo próximo debido a la disminución de la demanda para esa ruta y a preocupaciones surgidas a raíz de una inspección de… https://t.co/yzYmpQzKaa
— DIARIO DE CUBA (@diariodecuba) January 6, 2025
Rückschlag für den kubanischen Tourismussektor
Die Entscheidung von Edelweiss ist ein weiterer Schlag für Kuba, das bereits mit einer spürbaren Reduktion der internationalen Ankünfte zu kämpfen hat. Im Jahr 2024 wurden laut einem Bericht des kubanischen Statistikamtes (ONEI) deutlich weniger ausländische Besucher registriert als erwartet. Bis November des vergangenen Jahres reisten lediglich 2,7 Millionen Touristen nach Kuba ein Rückgang von 137.000 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2022.
Auch andere internationale Fluggesellschaften haben ihre Verbindungen nach Kuba in den letzten Monaten reduziert. Die deutsche Airline Condor stellte beispielsweise ihre einzige Direktverbindung zwischen Deutschland und Kuba ein, was die Anbindung der Insel an den europäischen Markt weiter erschwert.
Alternativen und Perspektiven
Edelweiss wird sich direkt mit Passagieren in Verbindung setzen, die bereits Tickets für März oder die darauffolgenden Monate reserviert haben. Ihnen werden alternative Reiseoptionen angeboten, darunter Umsteigeverbindungen mit Air Europa oder Iberia über Madrid.
„Edelweiss bedauert die Unannehmlichkeiten und bedankt sich für das Verständnis der Reisenden“, so die abschließende Mitteilung der Fluggesellschaft.
Mit dem Rückzug von Edelweiss verschärft sich die ohnehin angespannte Lage für den kubanischen Tourismussektor. Die Kombination aus wirtschaftlichen Schwierigkeiten, infrastrukturellen Problemen und einem Rückgang der internationalen Besucherzahlen stellt das Land vor immense Herausforderungen. Experten erwarten, dass sich die Situation nur durch umfassende Reformen und Investitionen nachhaltig verbessern lässt.