Nach dem bundesweiten Warnstreik an deutschen Flughäfen normalisiert sich der Flugbetrieb allmählich.

Während Reisende wieder starten können, stehen Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs in Hessen nun vor neuen Einschränkungen.
Wiederaufnahme des Betriebs in Frankfurt
Am Frankfurter Flughafen kehrt nach dem Verdi-Warnstreik schrittweise Normalität ein. Laut Angaben der Flughafenbetreiber starteten seit fünf Uhr morgens wieder reguläre Flüge. Dennoch könnte es im Tagesverlauf noch zu Verzögerungen kommen. Insgesamt sind für den Tag mehr als 1.100 Starts und Landungen mit rund 140.000 Passagieren geplant.
Am Montag hatte der Streik große Teile des Luftverkehrs lahmgelegt. Besonders betroffen war Frankfurt, wo über 1.000 Flüge ausfielen. Nur wenige Maschinen konnten landen oder Positionierungsflüge durchführen.
Neue Streiks im Nahverkehr
Ab heute müssen sich Fahrgäste in mehreren hessischen Städten auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Verdi hat zu dreitägigen Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Nahverkehr von Frankfurt, Wiesbaden und Offenbach aufgerufen. Auch in Kassel sind am Mittwoch Arbeitskampfmaßnahmen geplant.
In Frankfurt wird der U-Bahn- und Straßenbahnverkehr voraussichtlich vollständig zum Erliegen kommen. Fahrgäste werden auf alternative Verkehrsmittel wie S-Bahnen und Busse umsteigen.
Verdi fordert unter anderem eine Lohnerhöhung um acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie höhere Zuschläge für ungünstige Arbeitszeiten. Die Verhandlungen sollen Mitte März in Potsdam fortgesetzt werden.
Größere Auswirkungen als erwartet
Die Streiks an den Flughäfen fielen umfangreicher aus als ursprünglich angenommen. Neben Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste und Flughafenbetreiber legten auch Sicherheitskräfte ihre Arbeit nieder. Dies führte dazu, dass an vielen Airports kein regulärer Passagierverkehr stattfinden konnte.
Chaos in Hamburg und Berlin
Auch an anderen deutschen Flughäfen sorgten die Streiks für erhebliche Störungen. In Hamburg kam es zu kurzfristigen Arbeitsniederlegungen, wodurch sämtliche geplanten Flüge ausfielen. Reisende, die bereits ihr Gepäck aufgegeben hatten, standen teils ratlos an den Schaltern, da eine Rückgabe erschwert war.
Am Berliner Flughafen BER konnten weder Abflüge noch Ankünfte stattfinden. Die Auswirkungen waren erheblich: Über 67.000 Passagiere mussten ihre Reisepläne ändern. Der reguläre Betrieb soll dort erst am Dienstagmorgen wieder aufgenommen werden.
Kritik an Verdi
Die Warnstreiks riefen nicht nur Verständnis, sondern auch deutliche Kritik hervor. Viele Reisende äußerten sich verärgert über die kurzfristigen Streikmaßnahmen. Insbesondere der ungeplante Ausstand in Hamburg führte zu Unmut, da sich zahlreiche Passagiere ohne Vorwarnung auf gestrichene Flüge einstellen mussten.
Die Gewerkschaft hingegen verteidigte die Maßnahmen als notwendig, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Ein Sprecher betonte, dass Streiks ohne Vorankündigung effektiver seien, da sich die Flughäfen sonst auf Ausfälle vorbereiten und Gegenmaßnahmen ergreifen könnten.
Ob sich die Tarifparteien in den kommenden Verhandlungen einigen, bleibt abzuwarten. Bis dahin müssen sich Reisende und Pendler wohl weiterhin auf Einschränkungen einstellen.
Reisende, die sich über den aktuellen Flugstatus informieren möchten, können Tracking-Dienste wie Flightradars24 nutzen. So lassen sich Änderungen und Verzögerungen in Echtzeit nachverfolgen.