Boeing steckt in der finanziellen Krise und diese scheint immer schwerwiegender zu werden. Deshalb sichert sich der US-Flugzeugbauer nun eine milliardenschwere Kapitalerhöhung, um bald fällige Schulden stemmen zu können.
Angesichts der anhaltenden Belastungen durch Schulden und Streiks hat Boeing frisches Kapital aufgenommen. Das Unternehmen gab bekannt, dass es einen Kreditvertrag in Höhe von zehn Milliarden Dollar (rund 9,16 Milliarden Euro) mit einem Konsortium von Banken abgeschlossen hat.
Dies deutet darauf hin, dass Boeing seine Finanzierungsstrategien diversifiziert, da das Unternehmen Schulden in Höhe von 11,5 Milliarden Dollar vor sich hat, die bis zum 1. Februar 2026 zurückgezahlt werden müssen.
Darüber hinaus informierte der Airbus-Konkurrent in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC über die Möglichkeit, schrittweise neue Aktien oder Schuldtitel im Wert von bis zu 25 Milliarden US-Dollar auszugeben.
Eine Kapitalerhöhung wäre keine Überraschung angesichts der angespannten finanziellen Lage des Unternehmens. Anfang Oktober hatte die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ berichtet, dass Boeing erwäge, neue Aktien zu emittieren, basierend auf Aussagen vertrauter Quellen.
Die Liquiditätsprobleme des Unternehmens haben sich weiter verschärft, seitdem im September rund 33.000 gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter die Arbeit niederlegten, was die Produktion des meistverkauften Modells 737 Max lahmlegte. Schätzungen zufolge kosten die Streiks Boeing über eine Milliarde Dollar pro Monat.
Kurz vor dem vergangenen Wochenende hatte Boeing zudem einen umfangreichen Stellenabbau sowie Abschreibungen in Höhe von fünf Milliarden Dollar angekündigt. Dabei entfallen drei Milliarden Dollar auf das Geschäft mit Verkehrsflugzeugen, der Rest betrifft den Verteidigungs-, Raumfahrt- und Sicherheitssektor.