Flightradars24 Luftfahrt Nachrichten Boeing beendet Unterbreitung an rebellierende Arbeiter

Boeing beendet Unterbreitung an rebellierende Arbeiter

Infos TEILEN
Lesezeit: 2 Minuten

Boeing hat nach einer fruchtlosen Verhandlungsrunde sein Angebot an die streikenden Arbeiter zurückgezogen.

Streik bei Boeing
Arbeiter protestieren am 13. September 2024 vor dem Boeing-Werk in Renton, Washington. M. Scott Brauer / Bloomberg über Getty Images

Die Forderungen der Gewerkschaft IAM seien so überzogen, dass Boeing sie nicht akzeptieren könne, ohne seine Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden, tadelte die Leiterin des Flugzeugverkehrs-Geschäfts, Stephanie Pope.

Deshalb erachten Gespräche aus Unternehmenssicht momentan als obsolet. Die Gewerkschaft betonte hingegen, dass der Hersteller von Flugzeugen nicht bereit war, Änderungen an dem erst vor gut zwei Wochen vorgelegten Angebot vorzunehmen. Boeing präsentierte einen Vorschlag, der ein Einkommenswachstum von satten 30 über einen Zeitraum von vier Jahren beinhaltete.

Die Arbeiterschaft hat den vorangegangenen Vorschlag von 25 mit einer überwältigenden Mehrheit abgelehnt. Aus der Perspektive der Gewerkschaftsleitung war das anschließende Zugeständnis nicht ausreichend genug.

Die Gewerkschaft betrat die Verhandlungsbühne mit der kühnen Forderung nach einer Gehaltserhöhung von satten 40 über den Zeitraum von vier Jahren. Die tapferen Boeing-Beschäftigten haben in den letzten zehn Jahren mehrere Gehaltsrunden ohne Erhöhung durchgestanden. Manche haben in amerikanischen Medien beklagt, dass die Bezahlung für Flugzeug-Mechaniker teilweise niedriger ist als die in der Küche eines Burger-Restaurants.

Seit der Mitte des neunten Monats herrscht ein Streik

Die mächtige Gewerkschaft IAM, die mit etwa 33.000 Arbeitnehmern gesegnet ist, hat Mitte September beschlossen, in den Streik zu treten. Die Streikwelle hat die Fertigung von Boeing in der Gegend um Seattle im nordwestlichen Teil der Vereinigten Staaten lahmgelegt, wo unter anderem der Verkaufsschlager 737 und der Langstreckenflieger 777 hergestellt werden. Insbesondere bei der 737 gerät Boeing schon in Verzug bei der Auslieferung an zahlreiche Fluglinien.

Boeing konterte die Arbeitsniederlegung mit einem Freeze bei Neueinstellungen. Zudem wurden Angestellte in den Zwangsurlaub geschickt und Dienstreisen auf ein Minimum beschränkt. Das letzte Mal, als die Gewerkschaft in den Streik getreten ist, liegt bereits im Jahr 2008 zurück. Der Streik zog sich über 57 Tage hin und verursachte dem Unternehmen laut Schätzungen von Analysten einen Verlust von etwa zwei Milliarden Dollar.