Das Berliner Nachtflugverbot verursachte 60 Tonnen zusätzliche CO₂-Emissionen – Experten fordern mehr Flexibilität.

Die strikte Umsetzung des Nachtflugverbots am Berliner Flughafen hat im Februar zu rund 60 Tonnen zusätzlicher CO₂-Emissionen. Hintergrund sind zahlreiche Umleitungen von Flugzeugen, die sonst nur wenige Minuten nach Beginn des Verbots hätten landen können. Kritiker bemängeln, dass diese rigide Regelung nicht nur Passagiere beeinträchtigt, sondern auch umweltschädliche Konsequenzen hat.
Die betroffenen Flüge mussten aufgrund der Vorschriften nach Hannover ausweichen, was die Gesamtflugzeit verlängerte und damit den Treibstoffverbrauch erhöhte. Branchenexperten argumentieren, dass eine geringfügige Flexibilisierung der Vorschriften die Emissionen reduzieren und den Flugbetrieb effizienter gestalten könnte. Die Umleitung von Maschinen, die nur knapp nach Beginn des Nachtflugverbots ankommen, führe letztlich zu mehr Lärm und Umweltbelastung, als wenn sie noch in Berlin landen dürften.
Forderung nach mehr Flexibilität
Auch die Luftfahrtindustrie sieht Handlungsbedarf. Eine begrenzte Toleranzzeit könnte verhindern, dass verspätete Flüge unnötig umgeleitet werden. Wichtig sei dabei, das Nachtflugverbot nicht grundsätzlich infrage zu stellen. Vielmehr brauche es eine Lösung, die Passagieren und Umwelt gleichermaßen gerecht wird.
Angesichts der Diskussionen fordern verschiedene Akteure eine Überprüfung der Regeln. Ob die Behörden darauf reagieren, bleibt ungewiss. Eine Anpassung könnte helfen, Lärmschutz, Fluggastinteressen und Umweltverträglichkeit besser auszubalancieren.
Ryanair kämpft nicht nur gegen das Berliner Nachtflugverbot, sondern auch vor Gericht in Spanien. Ein Passagier verweigerte die Zahlung für Großgepäck und weigerte sich, das Flugzeug zu verlassen.