APUS Zero Emission ist in die vorläufige Insolvenz geraten, kämpft aber weiter um die Entwicklung seines Wasserstoffflugzeugs i-2 und neue Einnahmequellen.

Das auf Wasserstoffflugzeuge spezialisierte Unternehmen APUS Zero Emission aus Strausberg steht unter vorläufiger Insolvenzverwaltung. Das Amtsgericht Frankfurt (Oder) hat entsprechende Maßnahmen eingeleitet, um eine geordnete Fortführung oder Abwicklung des Unternehmens sicherzustellen. Hintergrund sind finanzielle Schwierigkeiten, die durch die schleppende Entwicklung der Wasserstoffinfrastruktur sowie niedrige Preise für fossile Brennstoffe verstärkt werden.
Entwicklung des i-2 und wirtschaftliche Herausforderungen
APUS hatte mit dem i-2 ein innovatives Wasserstoffflugzeug entwickelt, das vor sechs Monaten vorgestellt wurde und als erstes zertifizierbares Modell dieser Art gelten sollte. Doch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für emissionsfreie Luftfahrttechnologien erweisen sich als herausfordernd, sodass das Unternehmen finanzielle Engpässe nicht vermeiden konnte.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Sebastian Laboga von der Kanzlei Pluta bestellt. Seine Aufgabe ist es, die vorhandenen Vermögenswerte des Unternehmens zu sichern und sicherzustellen, dass verfügbare Mittel vorrangig zur Begleichung von Schulden verwendet werden. Transaktionen, die den Verkauf von Unternehmensgütern betreffen, müssen von ihm genehmigt werden.
Zukunftspläne und Marktentwicklung
Die Unternehmensführung plant dennoch, die Entwicklung des i-2 fortzuführen und parallel zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. Unter anderem wird geprüft, ob Komponenten wie Turbinen und Fahrwerke an andere Hersteller geliefert werden können, um die wirtschaftliche Stabilität zu erhöhen. Trotz der aktuellen finanziellen Unsicherheiten plant APUS weiterhin einen Testflug des i-2 im Mai.
Herausforderungen in der Luftfahrtbranche
Die Lage des Unternehmens verdeutlicht die allgemeinen Herausforderungen der Branche. Während synthetische Kraftstoffe, die aus erneuerbarem Wasserstoff und CO2 hergestellt werden, als kurzfristigere Lösung zur Emissionsreduzierung in der Luftfahrt an Bedeutung gewinnen, bleibt der direkte Einsatz von Wasserstoff auf kleinere Regionalflugzeuge beschränkt und verzögert sich zunehmend.
Der Insolvenzantrag von APUS reiht sich in eine Serie wirtschaftlicher Schwierigkeiten innerhalb der grünen Luftfahrtindustrie ein. Auch andere Unternehmen wie Universal Hydrogen sowie große Akteure wie Airbus kämpfen mit Verzögerungen bei der Einführung wasserstoffbetriebener Flugzeuge, was die erheblichen Herausforderungen der Dekarbonisierung des Luftverkehrs unterstreicht.