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Schwere Turbulenzen auf Air-Europa-Boeing: Notlandung in Brasilien – 40 Verletzte

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Lesezeit: 3 Minuten

Schwere Turbulenzen auf Air Europa Notlandung in Brasilien

Am frühen Montagmorgen ereignete sich auf einem Air-Europa-Flug von Madrid nach Montevideo ein schwerer Zwischenfall, bei dem das Flugzeug aufgrund heftiger Turbulenzen in Natal, Brasilien notlanden musste. Insgesamt wurden 40 Passagiere verletzt, einige davon schwer.

Der Vorfall

Die Boeing 787-9 Dreamliner mit 325 Passagieren an Bord verließ Madrid am Sonntag um 23:57 Uhr. Auf ihrem Weg in die uruguayische Hauptstadt Montevideo geriet die Maschine in der Intertropischen Konvergenzzone in heftige Turbulenzen. Um 2:32 Uhr Ortszeit forderten die Piloten eine Notlandung am Flughafen Natal an, 4.000 Kilometer von Montevideo entfernt. Dieser Flughafen konnte sich am schnellsten um die medizinischen Bedürfnisse der Passagiere kümmern.

Auf der Plattform X bestätigte Air Europa, dass Flug UX045 aufgrund starker Turbulenzen nach Natal umgeleitet wurde und dass die Verletzten bereits medizinisch versorgt werden.

Augenzeugenberichte

Passagierin Cecilia Laguzzi, eine zweifache Mutter und Chirurgin, berichtete von einem erschütternden Erlebnis. Während des Nachtflugs wurde sie von den Turbulenzen geweckt und sah ihren zweijährigen Sohn in der Decke über dem Gepäckfach stecken. „Es war ein Bild, das ich nie vergessen werde“, sagte Laguzzi in einem Interview mit „Good Morning America“. Ihr Ehemann konnte den Jungen schließlich befreien. Ein anderer Passagier wurde in ein Gepäckfach geschleudert. Videos in den sozialen Medien zeigen beschädigte Sitze und Deckenverkleidungen sowie Passagiere, die durch die Kabine geschleudert wurden. Eine Passagierin berichtete, dass sogar ein Baby durch die Luft geschleudert wurde.

Ein weiterer Augenzeuge, der anonym bleiben möchte, schilderte die dramatischen Szenen an Bord: „Es war absolutes Chaos. Die Leute schrien, überall flogen Gegenstände herum. Man konnte sehen, wie Menschen gegen die Decke prallten.“ Diese Berichte werden durch Videos auf Social-Media-Plattformen unterstützt, die das Ausmaß der Schäden und das Chaos an Bord dokumentieren.

Verletzungen und medizinische Versorgung

Die Fluggesellschaft und brasilianische Gesundheitsbeamte berichteten, dass die Passagiere unterschiedliche Verletzungen erlitten. Die Verletzungen reichten von leichten Blessuren bis hin zu schweren Kopf-, Nacken- und Brustverletzungen. Insgesamt wurden 40 Personen verletzt, 30 von ihnen wurden am Flughafen medizinisch versorgt. Zehn Passagiere mussten ins Krankenhaus gebracht werden, sieben von ihnen blieben in ernstem, aber nicht lebensbedrohlichem Zustand. Vier Passagiere befanden sich auf der Intensivstation.

Laut einem Bericht des uruguayischen Außenministeriums erlitten mehrere Passagiere Knochenbrüche, während andere sich bei den Turbulenzen den Kopf stießen. Am Montagabend befanden sich noch fünf Passagiere im Krankenhaus, vier davon auf der Intensivstation. Die schwersten Verletzungen umfassten Kopf-, Nacken- und Brusttraumata, während viele andere Passagiere mit Prellungen und Schnittwunden davonkamen. Einige Passagiere erlitten zudem psychische Traumata und standen unter Schock.

Sicherheitsmaßnahmen und zukünftige Risiken

Air Europa bestätigte, dass der Vorfall weiterhin untersucht wird. Die Airline sprach nach dem Vorfall von Verletzten unterschiedlicher Schwere und dass diese nun behandelt würden. Singapore Airlines, die ebenfalls kürzlich von einem ähnlichen Vorfall betroffen war, kündigte an, ihre Sicherheitsstandards zu verschärfen. So wird das Kabinenpersonal künftig angewiesen, bei bevorstehenden Turbulenzen die Essensausgabe zu stoppen und sich selbst anzuschnallen. Bisher wurden bei Turbulenzen lediglich heiße Getränke nicht mehr ausgeschenkt.

Experten weisen darauf hin, dass die Häufigkeit und Intensität von Turbulenzen aufgrund des Klimawandels in Zukunft zunehmen könnten. Eine Studie der University of Reading zeigt, dass die Erwärmung der Atmosphäre die Luftströmungen destabilisiert, was zu mehr und stärkeren Turbulenzen führt. Verbesserte Vorhersagemethoden könnten jedoch dazu beitragen, solche Vorfälle zu minimieren. Meteorologen arbeiten daran, die Modelle zur Vorhersage von Turbulenzen zu verfeinern, um Fluggesellschaften besser informieren zu können.

Vorfälle in der Vergangenheit

Dass Flugzeugpassagiere bei Turbulenzen schwer verletzt werden, kommt vergleichsweise selten vor. Der aktuelle Fall ist allerdings schon der zweite innerhalb weniger Wochen. Ende Mai erlebte ein Flugzeug der Singapore Airlines auf dem Weg von London nach Singapur eine ähnliche Situation, bei der die Maschine innerhalb von nur vier Sekunden rund 54 Meter absackte. Dabei kam es sogar zu einem Todesfall: Ein Brite starb an einem Herzinfarkt. Bei den heftigen Turbulenzen wurden zudem dutzende Passagiere und das Kabinenpersonal verletzt. Diejenigen, die nicht angeschnallt waren, wurden gegen die Decke geschleudert.

Ein weiterer Vorfall ereignete sich wenige Tage zuvor bei Qatar Airways im Luftraum über der Türkei, wo Passagiere von Panik und Chaos in der Kabine berichteten. Auch deutsche Airlines waren zuletzt immer wieder von starken Turbulenzen betroffen. Ein schlagzeilenträchtiger Fall ereignete sich im Frühjahr 2023, als ein Lufthansa-Flug von Austin, Texas nach Frankfurt in Washington notlanden musste. Passagiere berichteten, das Flugzeug habe sich im „freien Fall“ befunden, Essen und Menschen seien durch die Maschine geflogen, Passagiere gegen die Decke gekracht.

Eindrücke von Passagieren

Eine Nutzerin auf der Plattform X, die angab, auf dem betroffenen Flug gewesen zu sein, teilte Bilder von der beschädigten Kabine. Die Fotos zeigten zerbrochene Deckenplatten, aus denen Rohre und Kabel heraushingen, was das Ausmaß der Turbulenzen und die Schäden an der Maschine verdeutlicht.