Erster Abfang-Einsatz schwedischer Kampfjets im NATO-Dienst über der Ostsee.

Zum ersten Mal seit ihrem Beitritt zur NATO sind schwedische Kampfjets des Typs JAS 39 Gripen in einem realen Abfang-Einsatz aufgestiegen – und das im Rahmen der verstärkten Luftüberwachungsmission der Allianz.
Wie das NATO-Luftkommando mitteilte, starteten zwei Gripen-Maschinen von der polnischen Luftwaffenbasis Malbork, um ein russisches Aufklärungsflugzeug vom Typ Il-20M visuell zu identifizieren. Der Vorfall ereignete sich über internationalen Gewässern der Ostsee, nördlich der polnischen Küste.
Die russische Maschine näherte sich dem NATO-Luftraum ohne eingeschalteten Transponder – ein wiederkehrendes Muster, das nicht nur die zivile Luftfahrt gefährdet, sondern auch als gezielte Provokation gewertet wird.
Die NATO betonte, dass dieser Einsatz die reibungslose Integration der schwedischen Luftwaffe in die Strukturen der Allianz belege. Auch britische Piloten, die gemeinsam mit den Schweden in Polen stationiert sind, leisten dort derzeit Dienst. Die Koordination des Abfangs übernahm das Gemeinsame Luftoperationszentrum der NATO im deutschen Uedem.
Seit April sichern schwedische Gripen-Jets die Lufträume der nördlichen Überwachungszone der NATO – ein bedeutender Beitrag des jüngsten Mitglieds der Allianz. Die Luftpolizeimission wurde nach der russischen Annexion der Krim 2014 ins Leben gerufen und zielt darauf ab, die Lufthoheit über dem Bündnisgebiet zu wahren.
Neben Piloten wurden auch schwedische Techniker nach Polen verlegt, um die Einsatzfähigkeit der Kampfjets auf dem Boden sicherzustellen.
Unterdessen mussten britische Eurofighter allein in der vergangenen Woche dreimal abheben, um russische Flugzeuge über dem Baltikum zu begleiten – ein deutliches Zeichen für die anhaltende Spannungsdynamik an der NATO-Ostflanke.