Ryanair kritisiert die 179-Millionen-Euro-Strafe in Spanien als EU-rechtswidrig und warnt vor höheren Ticketpreisen für Passagiere.
Ryanair hat sich am Donnerstag, den 30. Januar, gegen die Entscheidung des spanischen Ministers Pablo Bustinduy ausgesprochen, eine Geldstrafe von 179 Millionen Euro gegen Fluggesellschaften wegen angeblicher Verstöße gegen Gepäckrichtlinien zu verhängen. Laut Ryanair widerspricht diese Strafe dem EU-Recht, das Fluggesellschaften die Freiheit einräumt, ihre Preise und Geschäftsbedingungen selbst festzulegen.
Belastung für Verbraucher durch höhere Flugpreise
Das Unternehmen betont, dass diese Entscheidung vor allem den Verbrauchern schade, da höhere Kosten letztlich auf die Passagiere umgelegt würden. Ryanair hebt hervor, dass die eigenen Tarif- und Gepäckregelungen darauf abzielen, Flüge möglichst günstig anzubieten, indem das Reiseverhalten der Passagiere beeinflusst wird – beispielsweise durch die Förderung von leichtem Gepäck und die Wahl kostenpflichtiger Sitzplatzreservierungen als Option.
60 Millionen Passagiere profitieren von niedrigen Tarifen
Ryanair verweist darauf, dass in Spanien jährlich rund 60 Millionen Passagiere mit der Airline reisen und dabei insgesamt über 250 Millionen Euro im Vergleich zu teureren Mitbewerbern einsparen. Eine staatliche Einmischung in die Preisgestaltung gefährde diesen Vorteil für Verbraucher und stelle einen Verstoß gegen die EU-Vorschriften dar.
Kritik an mangelndem Verbraucherschutz in anderen Bereichen
Das Unternehmen äußert zudem Zweifel an der Konsumentenfreundlichkeit der Entscheidung des Ministers und kritisiert, dass keine Maßnahmen gegen Online-Reisebüros ergriffen würden, die oft versteckte Gebühren erheben. Auch Versäumnisse im Umgang mit Fluglotsenstreiks, die regelmäßig zu Verspätungen führen, werden angeprangert.
Ryanair erwartet rechtliche Klarstellung auf EU-Ebene
Ryanair zeigt sich zuversichtlich, dass diese Strafe vor europäischen Gerichten keinen Bestand haben wird, da das EU-Recht über nationalen Bestimmungen steht. Die Airline sieht in dem Vorgehen des Ministers vor allem politisches Kalkül, das letztlich die spanischen Verbraucher belaste, anstatt ihnen zu helfen.
Neben Spanien kämpft Ryanair auch in Deutschland mit steigenden Flughafengebühren, die den Wettbewerb beeinträchtigen und Ticketpreise erhöhen. Besonders die 17 % höhere Passagiergebühr in Frankfurt belastet Reisende und verteuert den Luftverkehr in Europa.