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Luftwaffe beschleunigt Eurofighter-Modernisierung

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In Manching entsteht eine Spezialeinheit, die den Eurofighter Tranche 4 zukunftsfähig machen soll.

Modernisierung der Eurofighter
Deutschland investiert in den Eurofighter der Zukunft. Quelle: militarypower

Die deutsche Luftwaffe geht einen entscheidenden Schritt in Richtung Zukunft: In Manching, Bayern, wurde ein neues nationales Test- und Entwicklungszentrum für den Eurofighter gegründet. Dort sollen innovative Technologien und Systeme schneller erprobt und eingeführt werden – mit besonderem Fokus auf das kommende Tranche-4-Modell.

In dem neuen Verbund arbeiten Fachleute aus der Luftwaffe, dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) sowie der Wehrtechnischen Dienststelle WTD 61 Hand in Hand. Ziel ist es, die Weiterentwicklung der Kampfjet-Flotte effizienter zu gestalten und die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr auf ein neues Niveau zu heben.

Im Fokus steht die Tranche 4. Sie ist eine modernisierte Version des Eurofighters. Ausgestattet ist sie mit einem AESA-Radar – einem elektronisch gesteuerten, aktiven Radarsystem. Hinzu kommen Systeme für elektronische Angriffe. Auch die Bekämpfung gegnerischer Luftabwehr gehört dazu. Diese Aufgaben soll künftig der Eurofighter EK übernehmen. Diese Spezialvariante befindet sich noch in der Entwicklung.

Ein weiterer technologischer Meilenstein ist der sogenannte STAR-Demonstrator. Dabei handelt es sich um einen umgerüsteten Eurofighter-Zweisitzer, bei dem das hintere Cockpit vom vorderen entkoppelt wurde. Aus dieser Position heraus können unbemannte Flugsysteme (UAS) gesteuert werden, die über ein spezielles Kommunikationsmodul mit dem Jet verbunden sind. So werden zukünftige Szenarien trainiert, in denen bemannte und unbemannte Systeme gemeinsam operieren – ein zentrales Element moderner Luftkriegsführung.

Laut Luftwaffeninspekteur Gunter Katz sei die Einrichtung ein notwendiger Schritt, um die Bundeswehr wieder voll einsatzfähig zu machen. Es gehe darum, technologisch mithalten zu können – und idealerweise einen Vorsprung gegenüber potenziellen Gegnern zu gewinnen.

Aktuell verfügt die neue Einheit über zwei voll instrumentierte Doppelsitzer-Euros aus den Tranchen 2 und 3. Zwei weitere Flugzeuge sind bereits vorgesehen. Langfristig sollen die insgesamt 38 bestellten Tranche-4-Jets die veralteten Maschinen der Tranche 1 ersetzen, deren Nachrüstung sich als kaum wirtschaftlich erweist.

Mit dem Aufbau des Testzentrums sendet Deutschland ein klares Signal: Die Zukunft des Eurofighters ist nicht nur gesichert – sie wird aktiv gestaltet.

Helga wurde 1988 in Hamburg geboren und interessiert sich schon lange für die Welt der Luftfahrt. Nach ihrem Studium der Medienwissenschaften an der Universität Hamburg hat sie in verschiedenen Redaktionen Erfahrungen gesammelt. Seit 2019 ist sie Teil des Teams von FlightRadars24, wo sie spannende Geschichten über Flugzeuge, Flughäfen und die Technologie dahinter recherchiert und schreibt. Ihre Artikel zeichnen sich durch fundierte Fakten und eine klare, leserfreundliche Sprache aus. In ihrer Freizeit liebt sie es, neue Orte zu erkunden und die neuesten Entwicklungen in der Luftfahrtbranche zu verfolgen.