In Manching entsteht eine Spezialeinheit, die den Eurofighter Tranche 4 zukunftsfähig machen soll.

Die deutsche Luftwaffe geht einen entscheidenden Schritt in Richtung Zukunft: In Manching, Bayern, wurde ein neues nationales Test- und Entwicklungszentrum für den Eurofighter gegründet. Dort sollen innovative Technologien und Systeme schneller erprobt und eingeführt werden – mit besonderem Fokus auf das kommende Tranche-4-Modell.
Germany has formally established its new Eurofighter National Test and Development Center ahead of the introduction of the first Tranche 4 model aircraft. https://t.co/WlBxVMZ3nn
— Aviation Week (@AviationWeek) April 15, 2025
In dem neuen Verbund arbeiten Fachleute aus der Luftwaffe, dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) sowie der Wehrtechnischen Dienststelle WTD 61 Hand in Hand. Ziel ist es, die Weiterentwicklung der Kampfjet-Flotte effizienter zu gestalten und die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr auf ein neues Niveau zu heben.
Im Fokus steht die Tranche 4. Sie ist eine modernisierte Version des Eurofighters. Ausgestattet ist sie mit einem AESA-Radar – einem elektronisch gesteuerten, aktiven Radarsystem. Hinzu kommen Systeme für elektronische Angriffe. Auch die Bekämpfung gegnerischer Luftabwehr gehört dazu. Diese Aufgaben soll künftig der Eurofighter EK übernehmen. Diese Spezialvariante befindet sich noch in der Entwicklung.
Ein weiterer technologischer Meilenstein ist der sogenannte STAR-Demonstrator. Dabei handelt es sich um einen umgerüsteten Eurofighter-Zweisitzer, bei dem das hintere Cockpit vom vorderen entkoppelt wurde. Aus dieser Position heraus können unbemannte Flugsysteme (UAS) gesteuert werden, die über ein spezielles Kommunikationsmodul mit dem Jet verbunden sind. So werden zukünftige Szenarien trainiert, in denen bemannte und unbemannte Systeme gemeinsam operieren – ein zentrales Element moderner Luftkriegsführung.
Laut Luftwaffeninspekteur Gunter Katz sei die Einrichtung ein notwendiger Schritt, um die Bundeswehr wieder voll einsatzfähig zu machen. Es gehe darum, technologisch mithalten zu können – und idealerweise einen Vorsprung gegenüber potenziellen Gegnern zu gewinnen.
Aktuell verfügt die neue Einheit über zwei voll instrumentierte Doppelsitzer-Euros aus den Tranchen 2 und 3. Zwei weitere Flugzeuge sind bereits vorgesehen. Langfristig sollen die insgesamt 38 bestellten Tranche-4-Jets die veralteten Maschinen der Tranche 1 ersetzen, deren Nachrüstung sich als kaum wirtschaftlich erweist.
Mit dem Aufbau des Testzentrums sendet Deutschland ein klares Signal: Die Zukunft des Eurofighters ist nicht nur gesichert – sie wird aktiv gestaltet.