Flightradars24 Luftfahrt Nachrichten Deutscher Luftverkehr weiterhin im Krisenmodus nur 77 des Vor-Covid-Niveaus erreicht

Deutscher Luftverkehr weiterhin im Krisenmodus nur 77 des Vor-Covid-Niveaus erreicht

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Der deutsche Luftverkehr stagniert bei 77 des Vor-Covid-Niveaus, gebremst durch hohe Steuern und Gebühren, während andere EU-Länder wachsen.

Deutsche Flughäfen in der Krise
Hohe Gebühren und Steuern bremsen Deutschlands Luftverkehr. Quelle: unsplash.com

Wie die irische Fluggesellschaft Ryanair am 18. Februar bekannt gab, lag das Passagieraufkommen im Januar 2025 lediglich bei 77 des Niveaus vor der Corona-Pandemie. Besonders betroffen sind Flughäfen mit hohen Gebühren wie Dresden, Leipzig und Hamburg, die im Januar die schlechtesten Ergebnisse verzeichneten.

Hohe Kosten bremsen die Erholung

Laut Ryanair ist die fortwährende Weigerung der Verantwortlichen, die Zugangskosten für Airlines zu senken, ein zentraler Grund für den schleppenden Aufschwung. Neben Steuern und Flugsicherungsgebühren belasten auch hohe Sicherheits- und Flughafengebühren die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Airports. Dies wirke sich insbesondere auf Standorte aus, an denen die Fluggesellschaft bereits Kapazitätskürzungen für den Sommer 2025 angekündigt hat.

Während andere europäische Länder wie Schweden, Ungarn und Polen gezielt Maßnahmen ergriffen haben, um den Luftverkehr wieder anzukurbeln etwa durch die Senkung von Gebühren und die Abschaffung der Luftverkehrssteuer fehlt in Deutschland eine vergleichbare Strategie. Dies führt dazu, dass Deutschland derzeit den schwächsten Luftverkehrsmarkt in Europa stellt.

Einbruch trotz Wachstum in anderen Bereichen

Trotz des allgemeinen Rückgangs zeigt sich an einigen deutschen Regionalflughäfen ein anderes Bild: Dort, wo günstigere Konditionen herrschen, verzeichnet Ryanair weiterhin Wachstum. Dies deutet darauf hin, dass ein attraktiveres Gebührenmodell die Erholung der Branche in Deutschland unterstützen könnte.

Ryanair-CEO Eddie Wilson betonte, dass der drastische Rückgang insbesondere an Flughäfen zu beobachten sei, an denen Ryanair Flüge für die kommende Saison reduziert habe. Er kritisierte, dass Deutschland durch seine hohen Gebühren Wettbewerbsnachteile in Kauf nehme, während andere Länder mit gezielten Maßnahmen das Wachstum im Luftverkehr und den Tourismus förderten.

Sollte die deutsche Regierung keine Änderungen vornehmen, werde das Land weiterhin hinter anderen europäischen Märkten zurückfallen, während der Luftverkehr in der übrigen EU bereits wieder floriert. Experten fordern daher eine Neubewertung der bestehenden Gebührenstrukturen, um die Attraktivität des deutschen Luftverkehrsstandorts nicht weiter zu gefährden.

Helga wurde 1988 in Hamburg geboren und interessiert sich schon lange für die Welt der Luftfahrt. Nach ihrem Studium der Medienwissenschaften an der Universität Hamburg hat sie in verschiedenen Redaktionen Erfahrungen gesammelt. Seit 2019 ist sie Teil des Teams von FlightRadars24, wo sie spannende Geschichten über Flugzeuge, Flughäfen und die Technologie dahinter recherchiert und schreibt. Ihre Artikel zeichnen sich durch fundierte Fakten und eine klare, leserfreundliche Sprache aus. In ihrer Freizeit liebt sie es, neue Orte zu erkunden und die neuesten Entwicklungen in der Luftfahrtbranche zu verfolgen.