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Deutschland verstärkt seine Marine mit der P-8A Poseidon

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Deutschland modernisiert seine Marine mit der Boeing P-8A Poseidon und stärkt damit seine Verteidigungs- und NATO-Fähigkeiten.

Erste P-8A Poseidon für Deutschland
Lieferung der ersten P-8A Poseidon nach Deutschland rückt näher. Quelle: Boeing

Die Modernisierung der deutschen Marine erreicht einen bedeutenden Meilenstein: In Seattle hat Boeing das erste von insgesamt acht bestellten P-8A Poseidon-Seeüberwachungsflugzeugen für Deutschland enthüllt. Die Maschine, bereits in den Farben der Bundeswehr lackiert und mit der deutschen Hoheitskennzeichnung versehen, wird in den kommenden Monaten intensiven Tests unterzogen, bevor sie voraussichtlich im August 2025 nach Berlin ausgeliefert wird.

Deutschland ersetzt die veralteten P-3C Orion durch die moderne P-8A Poseidon. Das neue Flugzeug verbessert die maritime Überwachung und U-Boot-Bekämpfung erheblich. Hochentwickelte Sensoren und vernetzte Systeme machen es zu einem wichtigen strategischen Werkzeug. Neben der U-Boot-Jagd kann die Poseidon auch für Aufklärung und Überwachungsmissionen eingesetzt werden.

Die Entscheidung für den amerikanischen Poseidon fiel, obwohl Deutschland und Frankreich 2018 das gemeinsame Projekt „Maritime Airborne Warfare System“ (MAWS) ins Leben gerufen hatten, um bis 2035 eine europäische Alternative zu entwickeln. Doch Berlins Kauf von fünf P-8A im Jahr 2021 und drei weiteren 2023 ließ das Projekt ins Wanken geraten. Während Frankreich inzwischen Airbus und Thales mit einer Machbarkeitsstudie für eine eigene A321-basierte MPA beauftragt hat, hält Deutschland weiterhin an MAWS fest und initiierte eine neue nationale Zusatzstudie zur Analysephase II des Programms.

Deutschland und das Vereinigte Königreich verstärken ihre Zusammenarbeit zum Schutz kritischer Unterwasserinfrastruktur. Dazu wird Deutschland regelmäßig P-8A Poseidon nach Lossiemouth verlegen, um feindliche Aktivitäten besser zu überwachen.

Die erste Poseidon ist nur der Anfang: In den kommenden Jahren wird die Bundeswehr weitere Maschinen in Empfang nehmen und damit ihre Fähigkeiten zur maritimen Sicherheit weiter ausbauen. Derzeit bereitet sich das deutsche Militär intensiv auf die Integration des neuen Flugzeugs vor, um es ab 2025 voll einsatzbereit in den Dienst zu stellen.

Helga wurde 1988 in Hamburg geboren und interessiert sich schon lange für die Welt der Luftfahrt. Nach ihrem Studium der Medienwissenschaften an der Universität Hamburg hat sie in verschiedenen Redaktionen Erfahrungen gesammelt. Seit 2019 ist sie Teil des Teams von FlightRadars24, wo sie spannende Geschichten über Flugzeuge, Flughäfen und die Technologie dahinter recherchiert und schreibt. Ihre Artikel zeichnen sich durch fundierte Fakten und eine klare, leserfreundliche Sprache aus. In ihrer Freizeit liebt sie es, neue Orte zu erkunden und die neuesten Entwicklungen in der Luftfahrtbranche zu verfolgen.