Deutschland modernisiert seine Marine mit der Boeing P-8A Poseidon und stärkt damit seine Verteidigungs- und NATO-Fähigkeiten.

Die Modernisierung der deutschen Marine erreicht einen bedeutenden Meilenstein: In Seattle hat Boeing das erste von insgesamt acht bestellten P-8A Poseidon-Seeüberwachungsflugzeugen für Deutschland enthüllt. Die Maschine, bereits in den Farben der Bundeswehr lackiert und mit der deutschen Hoheitskennzeichnung versehen, wird in den kommenden Monaten intensiven Tests unterzogen, bevor sie voraussichtlich im August 2025 nach Berlin ausgeliefert wird.
🇩🇪 Boeing has assembled the first P-8A Poseidon maritime patrol aircraft for Germany.
The aircraft has already been painted and received German markings at the American company’s plant in Seattle.https://t.co/Ga0IKNtuZb
— Militarnyi (@militarnyi) February 11, 2025
Deutschland ersetzt die veralteten P-3C Orion durch die moderne P-8A Poseidon. Das neue Flugzeug verbessert die maritime Überwachung und U-Boot-Bekämpfung erheblich. Hochentwickelte Sensoren und vernetzte Systeme machen es zu einem wichtigen strategischen Werkzeug. Neben der U-Boot-Jagd kann die Poseidon auch für Aufklärung und Überwachungsmissionen eingesetzt werden.
Die Entscheidung für den amerikanischen Poseidon fiel, obwohl Deutschland und Frankreich 2018 das gemeinsame Projekt „Maritime Airborne Warfare System“ (MAWS) ins Leben gerufen hatten, um bis 2035 eine europäische Alternative zu entwickeln. Doch Berlins Kauf von fünf P-8A im Jahr 2021 und drei weiteren 2023 ließ das Projekt ins Wanken geraten. Während Frankreich inzwischen Airbus und Thales mit einer Machbarkeitsstudie für eine eigene A321-basierte MPA beauftragt hat, hält Deutschland weiterhin an MAWS fest und initiierte eine neue nationale Zusatzstudie zur Analysephase II des Programms.
Deutschland und das Vereinigte Königreich verstärken ihre Zusammenarbeit zum Schutz kritischer Unterwasserinfrastruktur. Dazu wird Deutschland regelmäßig P-8A Poseidon nach Lossiemouth verlegen, um feindliche Aktivitäten besser zu überwachen.
Die erste Poseidon ist nur der Anfang: In den kommenden Jahren wird die Bundeswehr weitere Maschinen in Empfang nehmen und damit ihre Fähigkeiten zur maritimen Sicherheit weiter ausbauen. Derzeit bereitet sich das deutsche Militär intensiv auf die Integration des neuen Flugzeugs vor, um es ab 2025 voll einsatzbereit in den Dienst zu stellen.