Flightradars24 Luftfahrt Nachrichten Amazon kämpft mit A330-Frachter-Verzögerungen: Was steckt dahinter?

Amazon kämpft mit A330-Frachter-Verzögerungen: Was steckt dahinter?

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Amazon kämpft mit Verzögerungen bei vier A330-300-Frachtern wegen Personalmangel und Fehlentscheidungen in EFW-Werken.

Amazon gerät durch Verzögerungen bei A330-Frachtern unter Druck
Amazon gerät durch Verzögerungen bei A330-Frachtern unter Druck. Quelle: Getty Images/Avianca Cargo

Amazon steht vor einem großen Problem: Die letzten vier ihrer A330-300(P2F)-Frachtflugzeuge lassen auf sich warten. Eigentlich sollten diese Flugzeuge, die im Rahmen eines Zehnjahresleasingvertrags von Hawaiian Airlines betrieben werden, bis Ende 2024 einsatzbereit sein. Doch laut CH-Aviation sorgen massive Verzögerungen bei den Umrüstungsarbeiten in den Werken von Elbe Flugzeugwerke (EFW) und ST Engineering Aerospace für Kopfschmerzen.

Warum die Verzögerungen? Altavair-CEO Steve Rimmer hat eine klare Meinung dazu: „Die Arbeitskräfte sind da, aber sie werden auf margenstärkere Projekte wie die Airbus-Produktionslinien in Mobile umgelenkt“, sagte er gegenüber Freightwaves. Die Folge: Konversionskunden wie Amazon stehen hinten an.

EFW, ein Joint Venture zwischen ST Engineering Aerospace (55 %) und Airbus (45 %), sieht die Lage weniger dramatisch. Ein Sprecher betonte: „Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen und setzen alles daran, die Projekte wie geplant abzuschließen.“

Sechs der zehn umgerüsteten A330-300-Frachter, die Amazon im Oktober 2022 bestellt hatte, sind bereits in Betrieb. Doch die verbleibenden vier, die aktuell in Dresden, Shanghai Pudong und Guangzhou umgebaut werden, kommen nicht voran. In den EFW-Werken in Mobile und San Antonio passiert laut CH-Aviation derzeit nichts – ein deutlicher Hinweis auf die Kapazitätsprobleme der Branche.

Weder Hawaiian Airlines noch Amazon äußerten sich zur Lieferpipeline. Doch klar ist: Die steigende Nachfrage nach Umrüstungen setzt selbst Amazon unter wachsenden Druck, die Frachterflotte zu erweitern.

Was denkst du? Ist es richtig, dass EFW auf lukrativere Projekte setzt, oder sollten Kunden wie Amazon Vorrang haben?

Luisa wurde 1993 in München geboren und hat schon als Kind davon geträumt, die Welt zu entdecken – sei es mit Flugzeugen oder durch Geschichten. Nach ihrem Studium der Kommunikationswissenschaft und Journalistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München hat sie erste Erfahrungen in der Redaktion der „Süddeutschen Zeitung“ gesammelt. Seit 2019 ist sie Teil von FlightRadars24, wo sie mit Leidenschaft über Luftfahrt, Reisen und Technologie schreibt. Wenn sie gerade nicht über den Wolken recherchiert, genießt sie Zeit mit ihrer Familie und träumt von ihrer nächsten Reise.