AirAsia will mit Airbus A321XLR nach Europa expandieren – erste Flüge könnten noch dieses Jahr starten.

Die Billigfluggesellschaft AirAsia steht offenbar kurz davor, ihre bestehende Airbus-Bestellung teilweise auf das neue Langstreckenmodell A321XLR umzustellen. Damit würde der asiatische Low-Cost-Riese einen entscheidenden Schritt Richtung Europa wagen.
AirAsia und Airbus verbindet bereits eine lange und enge Partnerschaft. Die Airline setzt ausschließlich auf Flugzeuge des europäischen Herstellers und plant, ihre Flotte künftig stärker mit Jets der A321neo-Familie auszustatten. Jetzt könnte der nächste logische Schritt folgen: die Einbindung des A321XLR in die bestehende Order.
Hintergrund sind ehrgeizige Expansionspläne, bei denen vor allem Europa eine größere Rolle spielen soll. Der neue Jet mit besonders großer Reichweite soll helfen, neue Märkte zu erschließen – trotz notwendiger Zwischenstopps. Insidern zufolge prüft AirAsia derzeit eine sogenannte Multi-Hop-Strategie mit einem Zwischenstopp im Nahen Osten, um europäische Ziele wie London oder Manchester anzufliegen. Die genaue Lage des Drehkreuzes sei laut Unternehmenskreisen aber noch offen.
AirAsia hat inzwischen offiziell eine Absichtserklärung (MoU) über den Kauf von 70 Airbus A321XLR unterzeichnet. Damit will die Airline ihr globales Low-Cost-Streckennetz deutlich ausweiten und setzt dabei auf eine Flottenstrategie mit effizienten Schmalrumpfjets für die Langstrecke. Die neuen Maschinen sollen vor allem auf bislang unterversorgten Routen in Richtung Zentralasien, Nahost und Europa zum Einsatz kommen.
Mit dem A321XLR könnten ältere Single-Aisle-Flugzeuge ersetzt und zugleich neue Strecken mit geringeren Betriebskosten realisiert werden. Gerade kleinere europäische Airports abseits der großen Hubs stehen dabei im Fokus. Laut CEO Tony Fernandes sieht AirAsia darin die Chance, günstige Preise mit neuen Destinationen zu verbinden.
Der Einstieg in das Segment der extra-reichweitenstarken Mittelstreckenjets könnte für AirAsia den Beginn eines neuen Kapitels markieren – und für Airbus ein weiteres starkes Argument im Wettbewerb gegen Boeing.