Frankreich erweitert die Einsatzmöglichkeiten des A400M – jetzt kann auch das Spezialkriegsboot ECUME abgeworfen werden.

Frankreichs Rüstungsdirektion (DGA) hat am 10. April offiziell bestätigt: Das Transportflugzeug A400M kann nun auch das ECUME-Kommando-Schnellboot in der Luft abwerfen. Diese neue Fähigkeit erweitert die taktische Flexibilität der französischen Spezialkräfte erheblich.
Das ECUME (Engin Commando à Usage Multiple Embarquable) ist ein vielseitiges Boot, das speziell für Einsätze von Marine-Spezialkräften konzipiert wurde. Es wird hauptsächlich von der Ponchardier-Kommandotruppe genutzt und kann bis zu zwölf Soldaten mit hoher Geschwindigkeit transportieren – auch bei rauer See. Mit seiner modularen Ausstattung eignet sich das Boot für unterschiedlichste Missionen: von Küstenangriffen über Feuerunterstützung bis hin zu Unterwasseroperationen.
Bisher war ausschließlich der C-130H Hercules für den Abwurf des ECUME zertifiziert. Diese Limitierung stellte ein logistisches Nadelöhr dar – besonders bei schnellen Einsätzen in entlegene Gebiete. Nun bringt die Zulassung für den A400M deutliche Vorteile: mehr Reichweite, höhere Nutzlast und eine breitere Verfügbarkeit im europäischen Kontext.
Laut der DGA wurde die neue Fähigkeit nach einem erfolgreichen Test im März freigegeben. Dabei kam das neu entwickelte „Système de largage ECUME“ (SLE) zum Einsatz. Es entstand innerhalb weniger Wochen als Antwort auf kritisches Feedback aus den Reihen der Marinekommandos – ohne zusätzliche Kosten oder größere technische Änderungen.
Hinter dem schnellen Entwicklungsprozess steht laut DGA eine enge Zusammenarbeit von Flugtestern und Technikexperten. Die Anpassungen betrafen vor allem die Verpackung und Sicherung des Bootes während des Transports. Ziel war es, die logistischen Abläufe nicht zu beeinträchtigen und gleichzeitig die Sicherheit beim Abwurf zu garantieren.
Mit dieser Neuerung unterstreicht Frankreich seine Ambitionen, unabhängiger und flexibler auf sicherheitspolitische Herausforderungen reagieren zu können. Der A400M – ohnehin ein Multitalent unter den Militärtransportern – erhält damit eine weitere operative Komponente, die ihn für maritime Spezialeinsätze noch wertvoller macht.